Eigener Arbeitsplatz am fremden PC

Eine Software hilft dabei, dass man seine Einstellungen überall benutzen kann.

Hannover. Wer schon mal an einem fremden Rechner arbeiten musste, hat es vielleicht bemerkt: Dort fehlen die eigenen persönlichen Einstellungen. Lösungen für diese Probleme bieten spezielle Programme auf mobilen Speichern und webbasierte Dienste. Dies gilt nur für den privaten PC.

Eine persönliche mobile Arbeitsumgebung daheim verspricht beispielsweise das Konzept U3, ein von USB-Speicherherstellern entwickelter Software- und Hardware-Standard, mit dem sich Programme und ihre Konfiguration direkt von einem Speicherstick ausführen lassen. Das hat den Vorteil, den eigenen Webbrowser, OpenOffice, den E-Mail-Client Thunderbird, oder andere Software nutzen zu können, ohne Daten auf der Festplatte des jeweils genutzten Rechners ablegen zu müssen. Speichersticks mit der U3-Startmenü-Software und speziellen U3-Chip, der unter anderem Passwortschutz und Verschlüsselung ermöglicht, kosten nicht mehr als herkömmliche USB-Sticks.

Allerdings eignet sich der Standard nur für Rechner ab Windows 2000. "Mac OS, Linux, Unix und die älteren Versionen des Windows-Betriebssystems werden nicht unterstützt. Auf diesen Systemen funktioniert ein U3-Speicher wie ein herkömmliches USB-Flash-Laufwerk", heißt es beim U3-Konsortium. Der Speicherhersteller SanDisk arbeitet zusammen mit Microsoft bereits an einem Nachfolger von U3, der mit jedem Flash-Speicher, also beispielsweise auch SD-Karten funktionieren soll - ein Vorteil für Notebook-Nutzer, die der überstehende USB-Stick stören würde.

Ähnlich wie U3 funktioniert die virtuelle Startmenü-Oberfläche Ceedo, die automatisch startet, sobald der Speicher an den Wirtsrechner angeschlossen wird. Über sie lassen sich auch ohne Administratorenrechte Programme vom Flash-Laufwerk starten. Das rund 30 Euro teure Ceedo hat ein Werkzeug an Bord, über das beliebige Programme auf das Flash-Laufwerk installiert werden können.

Nach dem Abziehen des Speichers werden alle Spuren von einem auf dem PC zurückbleibenden Programm gelöscht, das nachher selbst von Windows entfernt wird. "Im Unterschied zur Konkurrenzlösung U3 läuft Ceedo zwar auf fast jedem Wechselspeicher, arbeitet aber ohne Netz und doppelten Boden", urteilt das Computerexperten-Portal "heise mobil". Persönliche Daten seien weder durch ein Passwort noch durch eine Verschlüsselung geschützt.

Mit Passwortschutz, aber ebenfalls ohne Verschlüsselung arbeitet die simulierte Windows-Oberfläche MojoPac auf externen Festplatten, USB-Sticks und sogar auf dem Apple iPod. In die kostenlose MojoPac-Umgebung lassen sich prinzipiell alle Windows-Anwendungen installieren. Der Hersteller Ringcube wirbt damit, ganze Computer- und Online-Spiele ins MojoPac zu schnüren und sieht sein Angebot als Notebook-Ersatz.

Natürlich gibt es auch viele Programme, die sich als sogenannte Portable Applications oder Stickware auch ohne virtuelle Startmenüs oder simulierte Oberflächen starten lassen. Allerdings kann Stickware im Gegensatz zu Lösungen wie MojoPac, Ceedo oder U3 unter Umständen Spuren auf den Rechnern hinterlassen.

Bei allen Konzepten ist an unbekannten Rechnern Vorsicht geboten, was gespeicherte sensible Daten angeht. "Stellen Sie daher sicher, dass wichtige Daten stets nur verschlüsselt auf dem Stick liegen, und fertigen Sie zudem regelmäßig Sicherheitskopien davon an", rät "heise mobil". Persönliche Daten sollten zudem nur dann entschlüsselt werden, wenn der gastgebende PC vertrauenswürdig ist.

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