Stadt muss viele tote Bäume fällen – Ersatzpflanzungen sehen einen Mischwald vor Borkenkäfer schadet den Fichten am Löwengehege

Zoo. · Um Gefahr für Mensch und Tier auszuschließen, hat die Stadt die abgestorbenen Bäume gefällt. Aus Ausgleich sollen klimaresistentere Arten gepflanzt werden.

 Tristan Prüß vom Garten- und Forstamt schritt am Freitag mit der Kettensäge zur Tat, um abgestorbene Bäume rund um das Löwengehege zu fällen.

Tristan Prüß vom Garten- und Forstamt schritt am Freitag mit der Kettensäge zur Tat, um abgestorbene Bäume rund um das Löwengehege zu fällen.

Foto: Fischer, Andreas

Sie tragen Namen wie Kupferstecher oder Buchdrucker und richten große Schäden in den Wäldern an: Seit nunmehr zweieinhalb Jahren wütet der Borkenkäfer in mitteleuropäischen Fichtenwäldern. Begünstigt durch die Trockenheit vernichtet der Käfer auch in Wuppertals Wäldern unaufhörlich weitere Bäume.

Die städtische Forstabteilung hat kontinuierlich befallene Bäume gefällt und so versucht, das weitere Ausbreiten zu verlangsamen. Stets hofften die Förster, dass mehr Regen die Ausbreitung des Käfers bremst und sie so im Wettlauf mit dem Käfer nicht zu weit abgeschlagen werden. Am Freitag bilanzierte Sebastian Rabe, Abteilungsleiter Forsten bei der Stadt Wuppertal: „Der Käfer war in diesem Sommer leider deutlich schneller als wir. Wir haben es nicht mehr geschafft, alle abgestorbenen Bäume zeitnah zu fällen.“

Dort, wo keine Straßen oder Bebauung angrenzen und wenige Menschen spazieren gehen, lassen die Förster auch oftmals die Bäume einfach stehen, da tote Bäume ein wichtiger Lebensraum für seltene Tierarten sind. Doch in Wuppertal grenzen die Wälder oftmals an Straßen oder Bebauung, oder sie werden einfach intensiv durch Erholungssuchende genutzt. „Das Worst-Case-Szenario wäre, dass ein Baum umfällt und einen Menschen verletzt oder dass diese abgestorbenen Bäume bei trockener Witterung Feuer fangen. In unserer Großstadt könnte das katastrophale Folgen haben“, erklärte Umweltdezernent Meyer.

Auf der Königshöhe stehen so mittlerweile einige abgestorbene Fichtenbestände in der Nähe von Bebauung oder auch direkt angrenzend an den Zoo. Hier müssen die Bäume zeitnah gefällt werden, damit sie nicht unkontrolliert auf Häuser und Spaziergänger fallen. Auch das Löwengehege muss geschützt werden, daher  haben die Förster am Dienstagmorgen damit angefangen, die direkt an den Zoo grenzenden Bäume mit Motorsägen zu fällen.

Holzpreise refinanzieren Fällungskosten nicht

Einnahmen kann die Stadt durch die Fällungen der Fichten allerdings schon lange nicht mehr erzielen. „Die Preise für Fichtenholz sind mittlerweile so tief gesunken, dass wir nicht einmal die Fällungskosten refinanziert bekommen. Es handelt sich eher um eine Entsorgung von Holz als um einen Verkauf. Aber das Holz muss ja weg, damit die Brandlast aus dem Wald raus ist und wir Platz haben, um neue Bäume zu pflanzen“, so Abteilungsleiter Rabe. Dort, wo aktuell noch Fichten stehen, sollen zukünftig klimaangepasste Mischwälder wachsen. Dabei setzt die Stadt auf eine Vielfalt aus heimischen Baumarten. Red

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