Hochwasser Begrenzter Schutz

Meinung | Wuppertal · Mit einer fast vollständig gefüllten Talsperre lässt sich wenig bis gar nichts regulieren.

 Die Wupper-Talsperre lief über.

Die Wupper-Talsperre lief über.

Foto: dpa/Christopher Neundorf

Folgender Satz in einer Mitteilung des Wupperverbandes dürfte nicht allein bei den vom Hochwasser betroffenen Anliegern der Wupper für Kopfschütteln sorgen: „Im Sommerhalbjahr ist in den Brauchwassertalsperren wie der Wupper-Talsperre kein Hochwasserschutzraum vorgesehen“. Diesen Satz muss man erst einmal sacken lassen, denn zu was dient eine Brauchwassertalsperre, die nicht als Trinkwasserspeicher genutzt wird, denn sonst. Folgt man den Worten des Wupperverbandes, dann besteht die Aufgabe im Sommer darin, zu ermöglichen, dass geschwommen und Bötchen gefahren werden kann und zu verhindern, dass die Wupper trocken fällt. Letzteres ist wichtig für den Erhalt der Natur- und Stadtlandschaft, aber der Schutz von Leib und Leben sollte im Vordergrund stehen - und das nicht nur im Winter.
Es geht nicht darum, nun Schuldige und Sündenböcke zu suchen, denn die Folgen des Hochwassers wären ohne die Talsperren noch viel schlimmer gewesen. Doch die Besinnung auf die eigentlichen Aufgaben einer Talsperre ist geboten. Mit einer fast vollständig gefüllten Talsperre lässt sich wenig bis gar nichts regulieren. Es dürfte nicht der letzte Starkregen gewesen sein. Deshalb müssen die Konzepte zur Regulierung der Talsperren und zur Alarmierung der Bevölkerung jetzt auf ihre Schwachstellen überprüft werden.

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