Geht das auch noch im Alter? Forscher testen den Arbeitsplatz

Demographie als ein Kompetenz-Schwerpunkt.

Wuppertal. Rund 600000 Euro pro Jahr muss das Institut Aser mit Sitz an der Corneliusstraße schon an Auftragsvolumen reinholen. Sonst droht sich die Zahl der meistens zwischen 12 und 15 Mitarbeiter zu verringern. "Wir müssen Forschungsarbeiten akquirieren. Und jeder Mitarbeiter muss sich auch unternehmerisch verstehen", sagt Karl-Heinz Lang, Mitglied der Geschäftsführung.

Doch im Jubiläumsjahr (das Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie besteht seit 25 Jahren) spielen Aser einige Umstände in die Karten. Spätestens, seit die Rente mit 67 Jahren in den Unternehmensführungen ein Thema ist, steigt das Interesse an allem rund um den demografischen Wandel deutlich. Und das Aser-Institut platziert sich deshalb verstärkt als Anbieter, der gerade in solchen Fragen die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen erhöhen kann.

Beispielsweise, wenn sich in einer Firma die Frage stellt, ob die Belegschaft die anfallenden Arbeiten überhaupt noch in höherem Alter erledigen kann und ob 65- ebenso wie 25-Jährige mit dem konkreten Arbeitsgerät klar kommen und ob Komplexität gleichzeitig auch Kompliziertheit bedeuten muss.

Konkret bedeutet das für das Institut unter anderem: Erstellen einer ArGon Studie, um herauszufinden, welches die Risikofaktoren für Kniegelenksarthrosen sind; was sich ändern muss, um bis 67 arbeiten zu können. 2000 Patienten wurden bei einer Zusammenarbeit mit Wuppertaler Krankenhäusern befragt. Und um Schwachstellen bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes zu vermeiden, entwickelte Aser eine Möglichkeit, das Arbeitsplatzprofil zu erfassen und einzelne Belastungen zu dokumentieren. Auftraggeber war die Bundesanstalt für Arbeitsschutz.

In einem anderem mit Ziel-2-Fördermitteln unterstütztem Bereich geht es darum, Grundlagen zu schaffen, um ein sogenanntes Mehrgenerationengütesiegel vergeben zu können. "Design4all" heißt das Projekt. Ferner geht es darum, Verbraucher mit einem Leitfaden in Sachen Produktpiraterie zu sensibilisieren.

Auf Aser-Grundlage gibt es zudem einen Internet-Auftritt des NRW-Arbeitsministeriums, auf der sich Beschäftigte massenhaft anonym mit ihren Arbeitsbedingungen beschäftigen.

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