Querelen : Wuppertals CDU hat keinen vollständigen Vorstand mehr
Wuppertal In der Vorstandsitzung am Mittwoch haben Nockes Stellvertreter Wirtz und Lünenschloss ihre Rücktritte verkündet.
Die Wuppertaler CDU hat keinen vollständigen Vorstand mehr. Nach Informationen der WZ haben die beiden Stellvertreter von Parteichef und Kulturdezernent Matthias Nocke ihre Ämter zur Verfügung gestellt. Demnach sollen Caroline Lünenschloss und Christian Wirtz keine Vertrauensbasis mehr für eine weitere Zusammenarbeit mit Nocke sehen.
Lünenschloss ist auch Vorsitzende der Jungen Union und hatte zuletzt einen Aufruf des Alt-Oberbürgermeisters und Parteifreundes Peter Jung mit unterschrieben, nach dem die Christdemokraten die Kandidatur des Präsidenten des Wuppertal Institutes, Uwe Schneidewind, für das Amt des Wuppertaler Oberbürgermeisters unterstützen soll. Schneidewind ist Mitglied der Grünen.
Nocke selbst hatte zuvor parteiintern seine Ehefrau Barbara Reul-Nocke ins Gespräch gebracht. Die Juristin ist Beigeordnete im Rathaus der Nachbarstadt Remscheid. Inzwischen verdichten sich Anzeichen dafür, dass die CDU Schneidewind unterstützen wird. Er war ohnehin aus den Reihen der Christdemokraten vorgeschlagen worden, allerdings in Unkenntnis der Grünen-Mitgliedschaft des möglichen Kandidaten.
Große Unzufriedenheit
an der Basis
In der Partei brodelt es auch deshalb weiter. Sie ist seit der Wahl Nockes zum Vorsitzenden vor etwa einem halben Jahr nicht mehr zur Ruhe gekommen. An der Basis herrscht große Unzufriedenheit. Während viele die Zusammenarbeit mit den Grünen im Stadtrat und die gemeinsame Kür des OB-Kandidaten Uwe Schneidewind für den richtigen Weg halten, fürchten andere, dass die CDU damit ihr konservatives Profil verlieren könnte.
Vor diesem Hintergrund kommt der doppelte Rücktritt der Stellvertreter des Kreisvorsitzenden für die Partei zur Unzeit. Beide sprechen in einer Stellungnahme von „unüberbrückbaren Differenzen“. Wirtz verweist auf Entscheidungen in den vergangenen Monaten, die seinem Grundverständnis von vertrauensvoller Zusammenarbeit widersprächen. Gleichwohl werde er die Partei weiter unterstützen und Vorsitzender des Stadtverbandes Nächstebreck-Oberbarmen bleiben.