Damit Kinder nicht leer ausgehen „Sternewünsche“ erfüllt zu Weihnachten Wuppertaler Kinderwünsche - Wunschpaten gesucht

Wuppertal · Der Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein hat zusammen mit dem Verein Kunstrausch die Aktion „Sternewünsche“ ins Leben gerufen - für Kinder, die sonst an Weihnachten leer ausgehen würden.

 So sehen die Wunschsterne in Ronsdorf aus.

So sehen die Wunschsterne in Ronsdorf aus.

Foto: Christel Auer

Eine Barbiepuppe, ein großes Polizeiauto oder Kinderschminke. Das sind bescheidene Wünsche, die auf den Sternen vermerkt sind, die derzeit bei Christel Auer liegen. Doch für einige Kinder bedeutet ihre Erfüllung die Welt.

Der Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein hat zusammen mit dem Verein Kunstrausch jetzt die Aktion  „Sternewünsche“ ins Leben gerufen. Dabei werden 150 Kinderwünsche erfüllt, die sonst wahrscheinlich untergegangen wären. „Das war immer mein Traum, so etwas einmal für Ronsdorf zu machen“, sagt Bürgervereinsvorsitzende Christel Auer. Die Kreativen von Kunstrausch sorgen für die Sterne, der Bürgerverein bringt sie unters Volk.

Im ersten Schritt mussten dafür zunächst die Kinder ausgemacht werden, die in Ronsdorf Hilfe bedürfen. Auer berichtet: „Das ist in der Regel am schwersten. Denn die betroffenen Menschen outen sich nicht gerne.“ Daher hat sich der Bürgerverein an Schulen, Kitas und Einrichtungen wie die Offene Tür der katholischen Kirchengemeinde gewandt. „Die wissen am besten, wo der Schuh drückt und können mit Fingerspitzengefühl auf die Familien zugehen“, sagt Auer.

Neben Spielsachen sind auch Bekleidungsgutscheine gefragt

Für die ersten 50 Sterne hat der Heimat- und Bürgerverein bereits aus dem Stegreif Paten gefunden, die die notierten Wünsche im Wert von maximal 20 Euro erfüllen und das verpackte Geschenk bei der entsprechenden Einrichtung abgeben. Für die restlichen Sterne will der Verein beim Adventszauber am kommenden Samstag, 23. November, im Bandwirkermuseum Abnehmer finden. Sollten dann nicht alle weg gehen, soll der Baum mit den Sternen zum Weihnachtsmarkt der reformierten Gemeinde an der Kurfürstenstraße wandern und spätestens beim Ronsdorfer Weihnachtsmarkt am 2. Adventswochenende leergepflückt werden.

Ein Blick auf die Sterne offenbart die Not, die es auch in Ronsdorf gibt. Da wünschen sich Kinder nämlich nicht nur Spielzeug, sondern auch dringend benötigte Dinge des Alltags. Mehrfach tauchen Gutscheine für Bekleidungs- und Schuhgeschäfte auf, aber auch Schulbedarf wie etwa ein guter Füller. Ein größerer Teil der Sterne gehe auch nach Rehsiepen. Auer erinnert: „Das ist ein Stadtteilbezirk mit 2400 Menschen, wo mehr als 35 Nationen zusammenleben.“ Über den „Runden Tisch Rehsiepen“, an dem regelmäßig Vertreter von Kirchen, Schulen, Wohlfahrtsverbänden, Stadt, Politik und Ehrenamt zusammensitzen, erfahre man regelmäßig, welche Sorgen und Nöte es in dem Viertel gibt. Auer sagt: „Wir müssen auf diese Menschen zugehen. Die kommen nicht zu uns runter auf den Bandwirkerplatz.“

Im Jugendzentrum Ronsdorf und Stadtteiltreff Rehsiepen hat man schon Erfahrung mit so einer Schenkaktion gemacht, die parallel schon seit Jahren unter dem Stichwort „Aktion Sternschnuppen“ von der Stadt durchgeführt wird. Leiterin Gabriele Sonntag berichtet: „Vor Weihnachten gibt es dann immer eine Weihnachtsfeier mit Bescherung - eine sehr emotionale Veranstaltung.“ Die Betroffenen würden sich jedes Mal sehr über die Geschenke freuen. Auch Sonntag sagt: „Für die Menschen ist das total wichtig, eben weil sie sich auch Dinge wie eine neue Federmappe oder ein paar warme Handschuhe wünschen.“

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