Rossmarkt in Langerfeld: Besucher trotzen dem Regen

Wie bei der Premiere vor zwei Jahren spielt das Wetter beim Stadtteilfest überhaupt nicht mit.

Langerfeld. Vom Rossmarkt kann es nicht weit sein zur Pferdekur. Die hat der Langerfelder Bürgerverein hinter sich, nachdem der 2. Westfälische Rossmarkt am vergangenen Sonntag ebenso feucht ausfiel wie die Erstauflage vor zwei Jahren. Der Vorsitzenden Margret Hahn steht die Enttäuschung dann auch ins Gesicht geschrieben. Doch auf der Bühne im evangelischen Gemeindehaus an der Inselstraße schlägt sie sich tapfer und schunkelt fröhlich mit der Bleichergruppe zum Takt des „Lehnchen vom Tippen-Tappen-Tönchen“. Die „Wuppertaler Originale“ singen es vor vollem Saal so beschwingt, als sei alles eitel Sonnenschein.

Dass der Schuh nicht nur wegen des Regens drückt, lässt Margret Hahn auch Oberbürgermeister Peter Jung wissen. Der muss sich vor seinem Grußwort anhören, dass die von der Stadt erhobenen Gebühren so manche Feierlaune verderben können. 800 Euro habe der Bürgerverein vor zwei Jahren für eine Straßensperrung zahlen müssen, verrät Hahn hinter der Bühne. „Die haben ein paar Straßenschilder aufgestellt, das war’s.“ Um nicht erneut so tief in die Tasche greifen zu müssen, wurde in diesem Jahr das Gemeindehaus zum Standort gewählt. Das bot zum Glück auch Raum, in den sich die Kunsthandwerker vor dem Regen flüchten konnten.

Bei bester Laune sind die Händler keineswegs. „Es läuft sehr schleppend“, sagt Manfred Koßmann, der wie die meisten seiner Kollegen den Stand ins Haus verlegt hat und dort ziemlich einsam seine Ware hütet. Sollte der Rossmarkt zur festen Einrichtung werden, will er als alter Langerfelder trotzdem wieder dabei sein.

„Weißt du was? Wir gehen nach Hause auf die Couch“, raunt eine Dame ihrem Mann zu. Am Weg nach Hause liegt nahezu menschenleer die Wiese, auf der das Ponyreiten stattfinden soll. Die Pferdchen sind da, nur den Kindern ist es draußen zu nass.

Ungetrübt ist indessen die Stimmung von Reinhard Knoth, der neben sich einen Balken aufgebaut hat. Wer mit drei Hammerschlägen einen Nagel hinein hauen kann, erweist sich als Experte, der auch vom Likör mit Namen „Bleicherfeuer“ kosten darf. „Ist der süß?“, fragt eine Kundin erst einmal. „Der ist einmalig lecker“, sagt Knoth und rät zur Kostprobe vor dem Hammerschlag: „Drei Gläser, dann treffen Sie jeden Nagel auf den Kopf.“

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