Beim Bouleturnier eine ruhige Kugel schieben

34 Teams haben bei der sechsten Stadtmeisterschaft auf dem Bolzplatz am Kothener Busch um die Wette geworfen.

Kothen. Einen kurzen Augenblick verharrt Dani in der tiefen Hocke. In der einen Hand die schwere Metallkugel, die andere Hand liegt locker auf dem Oberschenkel. Mit den Augen fixiert er das Ziel. Dann ruft er die Bewegung ab, die er in seinem Leben schon viele Male ausgeführt hat, katapultiert die Boule-Kugel aus dem Unterarm sieben Meter über das Spielfeld und kickt damit eine gegnerische Kugel zur Seite. Geschafft: der Siegpunkt zum 13:12. Ein breites Grinsen umspielt die Mundwinkel unter der großen Sonnebrille und auch Teampartner Jean ist erleichtert nach dem knappesten aller möglichen Spielausgänge im Boule.

Mit so viel Widerstand hatten die beiden gebürtigen Franzosen nicht gerechnet. Schließlich gehören sie zu den Favoriten bei den sechsten offenen Wuppertaler Doppel-Stadtmeisterschaften im Boule. Doch das Match gegen das deutsche Gespann Corinna und Reinhard war eine ganz enge Kiste. „Es war zwar knapp, aber wir hatten jederzeit alles im Griff““, sagt Jean. Der Solinger und sein Partner aus Witten zeigen, dass sie ein eingespieltes Team sind. Jean der Vorbereiter, der seine drei Kugeln gefühlvoll in Position wirft, so dass sie nah an der Zielkugel liegenbleiben. Und Dani, der mit seinen scharfen Schüssen versucht, die gegnerischen Kugeln wegzustoßen.

Nach gelungenen Aktionen klatschen sich die beiden mit den Fäusten ab, kommen zusammen, um über die weitere Taktik zu beratschlagen. Das tun sie auf Französisch. Geärgert wird sich dann auf Deutsch, als Corinna und Reinhard zum 12:12 ausgleichen. „Es war ein ausgeglichenes Spiel und unsere Gegner waren sehr gut“, lobt Jean, der ehemalige Bundesligaspieler, nach dem Sieg und zeigt dabei seine weißen Zähne, die in der Sonne blitzen.

Bei angenehm entspannter Atmosphäre richtete die Boule-Abteilung des PTSV Wuppertal gestern auf der Freifläche des Kinderspielplatzes am Kothener Busch die Meisterschaften aus. Trotz allem Ehrgeiz stand nicht das Gewinnen, sondern der Spaß am Spiel im Mittelpunkt. Den hatte auch Lyonel, mit zehn Jahren der mit Abstand jüngste Teilnehmer. Er trat gemeinsam mit Vater Rémi an. „Unser Ziel ist es, uns jedesmal ein bisschen zu steigern“, sagt Lyonel und ärgert sich am Ende auch nicht über verlorene Spiele.

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