Die Barmer Erklärung - ein wegweisendes Glaubenszeugnis

139 Delegierte trafen sich vom 29. bis zum 31. Mai 1934.

Barmen. Es war ein historisches Ereignis der deutschen Kirchengeschichte und Alleinstellungsmerkmal für Barmen: Vom 29. bis zum 31.Mai 1934 - 16 Monate nachdem Hitler die Macht an sich gerissen hatte - versammelten sich auf der Bekenntnissynode in der Gemarker Kirche 139 Delegierte aus ganz Deutschland und verabschiedeten die Barmer Theologische Erklärung. Das Treffen war keinesfalls geheim: In der ganzen Stadt waren Gäste untergebracht und es wurden Gottesdienste abgehalten. In sechs Thesen, die jeweils aus Bibelwort, Bekenntnis- und Verwerfungssatz bestehen, betont sie die Ausschließlichkeit der Christus-Herrschaft in Abgrenzung zu den "Deutschen Christen", die unter dem direkten Einfluss der NSDAP standen.

Dabei waren die Teilnehmer so mutig, sich dagegen zu wehren, dass die nationalsozialistische Parteiideologie des Staates auch für die Kirche verbindlich sei. Dies wurde als illegitime Vereinnahmung der Kirche verurteilt.

Auch wenn eine 7. These zur Judenverfolgung fehlt und "wir heute wissen, wie groß die Versäumnisse der Kirchen in der NS-Zeit gewesen sind", wie es auf dem Veranstaltungskalender des Kirchenkreises heißt, gilt die Barmer Erklärung als wegweisendes Glaubensbezeugnis der Kirchen im 20. Jahrhundert. "Die Thesen hatten eine hohe Bedeutung für den kirchlichen Widerstand und haben auf den Punkt gebracht, was viele Christen dachten", sagt Öffentlichkeitsreferent Pfarrer Werner Jacken. Vor allem habe sie viele Menschen in ihrem Glauben stabilisiert und darin, dass der Nationalsozialismus eben nicht die neue Volksreligion sei.

Bis heute zieht es darum viele Touristen aus der ganzen Welt nach Wuppertal, in die Stadt der Schwebebahn und der Barmer Erklärung - wie es in vielen Reiseführern heißt.

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