Radverkehrskonzept: Die nächste Achse wird optimiert Premiere im Wuppertaler Osten: Radler bekommen eine Kombispur

Langerfeld · Radverkehrskonzept: Die nächste Achse wird optimiert

 Kombispur Düsseldorf

Kombispur Düsseldorf

Foto: www.duesseldorf.de

Als Konzept der kleinen Schritte wird es oft bezeichnet: das Radverkehrskonzept für Wuppertal. Und jetzt geht es wieder ein Stückchen weiter: Der Verkehrsausschuss gab in seiner Sitzung am Dienstag grünes Licht für die  Optimierung der „Achse 11“ des Konzepts. Konkret geht es um die Radverkehrsführung auf der Schwelmer Straße zwischen Stadtgrenze Wuppertal/Schwelm und der Einmündung Dieselstraße. In der vergangenen Woche hatte bereits die Bezirksvertretung Langerfeld-Beyenburg einstimmig für den Vorschlag der Verwaltung gestimmt - der eine Premiere für Wuppertal vorsieht: eine Kombispur.

Kurzfristig ist laut Stadt vorgesehen, die auf Schwelmer Gebiet beidseitig markierten Schutzstreifen ab dem Ortseingang in Fahrtrichtung Westen bis kurz hinter die Einmündung Dieselstraße zu verlängern. Denn ein Foto, dass der Vorlage beigefügt ist, zeigt die schwierige derzeitige Situation. Schwelm hui, Wuppertal pfui: Direkt hinter dem Ortseingangsschild „endet der Radweg vor einem Auto“, sagt Christoph Grothe von der IG Fahrradstadt und schmunzelt. Die Stadt schlägt  nun vor, im unmittelbaren Einmündungsbereich den Radverkehr über die vorhandene Rechtsabbiegespur zu führen. „Hierzu werden ergänzende Rad-Piktogramme und kombinierte Geradeaus- und Rechtsabbiegepfeile in der bestehenden Rechtsabbiegespur markiert.“

Diese „Kombispur“ genannte Option wird seit längerem im europäischen Ausland sowie seit kurzem auch in diversen deutschen Städten, etwa Düsseldorf, „erfolgreich und unfallunauffällig dort eingesetzt, wo keine Querschnittsbreite für separate Radverkehrsanlagen zur Verfügung steht“, heißt es in der Vorlage. Das bestätigt auch Grothe, der das Düsseldorfer „Exemplar“ kennt. Natürlich hätte er sich gewünscht, auf beiden Seiten einen Radstreifen einzurichten. Da dies aus Platzgründen aber nicht möglich ist, könne er mit der Kombispur als Lösung leben.

Im Ausschuss kam trotzdem die Anregung von SPD und Grünen, für die Radler noch eine Extra-Aufstellfläche zu schaffen. So könne das Problem „Toter Winkel“ vermieden werden. Dem Vorschlag schloss sich der Ausschuss an. Lorenz Hoffmann-Gaubig vom ADFC sieht diese Ergänzung allerdings kritisch. Die von der Verwaltung vorgeschlagene Lösung sei auch im Runden Tisch Radverkehr begrüßt worden. Die Kombispur sorge gerade für eine Konfliktvermeidung. Auto und Fahrrad stehen hintereinander. „Erst die Abstellfläche macht es attraktiv, sich an den Autos vorbeizuquetschen, obwohl gar kein Platz vorhanden ist“, befürchtet er.

Die Optimierung für den Radverkehr bedeutet auch den Wegfall einiger Parkflächen, „zur Stärkung der Nahmobilität“, wie die Stadt schreibt. Zumal  in der Regel rechtswidrig halbachsig auf dem Gehweg geparkt wurde. est

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