Kunst Ein Mauerbild soll die „schlafende Ecke“ der Luisenstraße zum Leben erwecken

Elberfeld · Die Künstlerin Julia Ferrer Vilchez plant ein Wandgemälde an der Sophienkirche.

 Die Idee für das Wandgemälde kam Julia Ferrer Vilchez bei einem Workshop.

Die Idee für das Wandgemälde kam Julia Ferrer Vilchez bei einem Workshop.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Julia Ferrer Vilchez ist Lehrerin, Malerin, Tanzpädagogin und Tänzerin – und ihr liegt die Verschönerung der Stadt am Herzen.  Für die Mauer an der Ecke Sophienkirche/ Herder Schule in Richtung Deweerth’scher Garten plant sie ein großes Mauerbild, anlehnend an Pina Bauschs wundervolle Kulissen. „Die Idee entstand im Zusammenhang mit einem Workshop bei Julie Anne Stanzak, Ensemble-Mitglied bei Pina Bausch, die dort wohnt“, erzählt die Künstlerin, die bereits in einigen Ausstellungen ihre bunten Arbeiten, die häufig Menschen in Alltagssituationen darstellen, präsentiert hat: „Diese Situationen werden zu etwas Besonderem, wenn Menschen beim Essen, Musik machen oder im Wald Lebensfreude ausstrahlen.“ Bei Kinderprojekten, etwa in einem afrikanischen Krankenhaus, habe sie sich darüber hinaus häufig mit sozialen Themen auseinandergesetzt. Heute arbeitet sie an einer Gesamtschule für Gestalten und Darstellen in Köln sowie in Wuppertal als Schulberaterin im kommunalen Integrationszentrum, wo sie für Kinder der internationalen Klassen Kunstwettbewerbe organisiert.

Ihre Intention beim Soloprojekt „Cosita Colorida“ ist, dass die derzeit noch schlafende Ecke an der Luisenstraße in Zukunft das Stadtbild bereichern und Menschen Freude bereiten soll: „Ich liebe Pina Bausch, seit ich 16 bin und möchte Bühnenbilder aus unterschiedlichen Epochen zu einem Bild mischen, wobei ich die verspielte Mischung aus Natur und Mensch, gepaart mit Ästhetik, einbringen möchte“, sagt die in Wuppertal geborene und in Langerfeld lebende Julia Ferrer Vilchez. Der partizipative Gedanke hierbei: Menschen aus dem Viertel sollen durch das Mauerbild animiert und eingebunden werden. Doch ohne genügend finanzielle Mittel schien sie das Projekt nicht umsetzen zu können: „Plötzlich aber hörte ich im Radio von der Talbeteiligung, und dass es Mikroprojekte gibt, die man allein realisieren kann, und bewarb mich für das Projekt“, so die Malerin, die die Menschen beim Vorbeischlendern an ihrem Mauerbild mit ihrer Message zum Lächeln bringen und berühren möchte. Rund 35 Quadratmeter misst die Fläche, die „bespielt“ werden soll. Momentan beschäftigt sie sich mit der Planung und anschließenden Umsetzung des Projektes: „Die Idee ist, die Mauer im nächsten Jahr, nachdem alle Vorarbeiten erledigt sind und das Gerüst steht, zu bemalen. Als Lehrerin muss ich auf die Schulferien ausweichen, daher peile ich die Osterferien 2022 an“, freut sich Julia Ferrer Vilchez.

Sie wolle zudem durch ein derartiges Mauerbild zeigen, dass Wuppertal eine kreative und tolerante Stadt sei, in der Kunst schon immer Ihren Platz hatte, und Vielfalt sowohl auf der Bühne als auch auf der Straße gelebt werde. Nach Vollendung des Mauerbildes sei eine interaktive Performance im Rahmen des Luisenfestes mit Pina-Bausch Tänzerin Julie Anne Stanzak geplant. Kunst solle beispielsweise durch ihr Projekt jedem zugänglich gemacht werden, wobei sie hierin eine Idee sieht, die sich hoffentlich weiterverbreite und nachgeahmt werden könne. Es sei doch ein schöner Gedanke, wenn viele Mauern in Zukunft nicht mehr so dunkel, sondern bunt und einladend das Stadtbild bereichern würden. Das Bürgerbeteiligungsprojekt der Stadt Wuppertal unterstützt zahlreiche Soloprojekte mit finanziellen Zuwendungen. Weitere Informationen unter

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