Pilgern mit der Schwebebahn

200 junge Leute haben ein einzigartiges Projekt erarbeitet: den Kreuzweg per Schwebebahn. Am Freitag geht es los.

Wuppertal. So etwas gab es weltweit noch nie: eine Pilgerfahrt mit der Schwebebahn. An sieben Schwebebahn-Stationen zwischen Vohwinkel und Oberbarmen erinnern katholische und evangelische Kirchengemeinden am Freitag, 15. April, an das Leiden Christi. Damit das auch gelingt, arbeiten allein 200 Jugendliche ehrenamtlich an den Stationen des Schwebebahn-Kreuzwegs mit, weitere 500 erwarten die Organisatoren. „Die sind echt engagiert dabei“, freut sich Bettina Piechaczek von der katholischen Jugendfachstelle über den Einsatz.

Die Pilger können am Freitag ab 17 Uhr in den Kreuzweg einsteigen, wo sie wollen. An den Themen-Stationen erhalten sie eine Pilgerkarte, die sie sich als Andenken abstempeln lassen können. Gleichzeitig gilt sie auch als Fahrausweis für die Schwebebahn, gesponsert von den WSW. „Wir beziehen uns auf die Comic-Bilder, die die bundesweite Organisation ,Ökumenischer Kreuzweg der Jugend‘ ausgesucht hat“, erklärt Piechaczek. Thematisch beginnt der Kreuzweg in Vohwinkel, wo sich die Evangelische Jugend mit dem Thema „Wer ist das, der auf dem Esel kommt?“ auseinandersetzt.

Die Station Zoo/Stadion (Kirchengemeinden Sonnborn und Südstadt) organisiert eine Modenschau („Gewand“) und demonstriert mit Spiegeln, wie Menschen erniedrigt werden können. An der Pestalozzistraße können die Jugendlichen ausprobieren, wie schwer es ist, ein drei Meter hohes Kreuz zu tragen (ev. Kirchengemeinde Ronsdorf, Pfarrei Herz Jesu).

Ums Küssen (Judaskuss) dreht sich alles an der Kluse (St. Laurentius, Uellendahl-Ostersbaum, Elberfeld-West). Die Aktion an der Adlerbrücke findet als einzige innen, nämlich im CVJM-Haus statt. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) veranstalten einen Parcours durch die Finsternis.

Die Hände in Unschuld waschen können die Teilnehmer zu guter Letzt am Alten Markt: Hier wird Wasser umhergereicht, ein Film gezeigt und Bibelstellen in die Menge gerufen (Unterbarmen, St. Antonius). In Oberbarmen endet der Kreuzweg dann mit der Kreuzigung Christi (CVJM Heckinghausen, St. Antonius). Hier sind Kreuzesbilder aus dem Alltag zu sehen — und die Jugendlichen können sich selbst auf ein Kreuz legen. „Die Gäste können jedoch in alle Richtungen fahren, das geht logistisch gar nicht anders“, sagt Piechaczek.

Die Pilgerfahrt per Schwebebahn wird begleitet von Live-Musik: Es spielen und singen K’n’C, Cross United, Freaky Sunday, AmaSing Praiseband, InTakt, der Roncallichor und die Hedwigkids. Wie gesagt: So pilgert nur Wuppertal.

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