Theater ums Rex: Voreilige Schließung?

Bei einem Belastungstest ist die Notbeleuchtung des Theaters ausgefallen. Die Betreiber zogen die Notbremse.

Wuppertal. Diese Nachricht schlug in der Wuppertaler Kulturlandschaft ein wie eine Bombe: Das Rex-Theater bleibt ab sofort geschlossen, hieß es am Montagabend seitens der Betreiber. Wie berichtet, hatte der TÜV Rheinland zuvor erhebliche Mängel beim Brandschutz im Theater am Kipdorf festgestellt. Noch am selben Abend sagten die Betreiber das geplante Casting für die „Rex-Talentschmiede“ ab. Zahlreiche Künstler wurden nach Hause geschickt.

Das Gutachten des TÜV Rheinland liegt der WZ mittlerweile vor: Darin werden Mängel an der Notbeleuchtung und an der Verkabelung der Entrauchungsanlage beschrieben. Das Gutachten war von den Betreibern Andreas Köhler und Wolf Birgden in Auftrag gegeben worden. „Wir hatten dauerhafte Stromschwankungen zu beklagen“, begründet Köhler das Gutachten, bei dessen Erstellung die Notbeleuchtung ausfiel.

Architekt Andreas Frixe ist über das Ergebnis des Gutachtens nicht erstaunt: Er ist von den Besitzern des Rex-Theaters mit der Umsetzung der Brandschutzarbeiten beauftragt worden. „Es war allen Beteiligten klar, dass diese Arbeiten noch nicht vollständig abgeschlossen sind. Dies betrifft die Notbeleuchtung und die Elektrik“, sagt Frixe vom Architekturbüro „BauArt“. Schließlich handle es sich noch um eine Baustelle, so Frixe. Auch Kritik an der Arbeit der Elektriker weist er zurück: „Ob jemand schlampig gearbeitet hat, sollte man erst beurteilen, wenn die Arbeit abgeschlossen ist.“

Die Stadt Wuppertal bestätigte gestern, dass die Mängel bekannt waren. Deshalb habe die Verbesserung der Notbeleuchtung auch als Auflage in der vorläufigen Betriebserlaubnis gestanden. Die Erlaubnis ist bis Ende des Monats gültig, erst dann hätte die Stadt wieder vor Ort kontrolliert, ob weiter Veranstaltungen im Rex stattfinden dürfen.

Schon bei Erteilung der vorläufigen Erlaubnis habe man den Tipp gegeben, dass eine batteriebetriebene Notbeleuchtung als Übergangslösung ideal wäre, teilte die Stadt gestern mit. Warum solche Leuchten nie installiert wurden, ist unklar. Andreas Köhler sieht die Schuld bei den Besitzern des Rex: „Im Mietvertrag steht, dass der Brandschutz Aufgabe der Inhaber ist, dazu gehört auch die Notbeleuchtung.“ Am heutigen Vormittag wollen sich alle Beteiligten vor Ort treffen und das weitere Vorgehen besprechen.

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