Der mutmaßliche Täter soll sich einem Mitarbeiter gegenüber damit gebrüstet haben, die Frau am Nachmittag mit verschiedenen Medikamenten sediert zu haben, um sie anschließend ausrauben zu können. Nach Informationen unserer Zeitung hat der Pfleger seinem Opfer eine sehr hohe Dosis eines Betäubungsmittels gegeben.

In der Einrichtung sei bereits festgestellt worden, dass die offenbar mit den Medikamenten vergiftete Patientin mit ihrem Rollator gestürzt war. Sie soll benommen gewirkt haben, so Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert.

Die Polizei nahm daraufhin nach einer kurzen Befragung von Zeugen den Beschuldigten vorläufig fest. Eine eingehende ärztliche Untersuchung der auf den ersten Blick unverletzten Frau wurde veranlasst und Spuren in ihrem Zimmer gesichert.

Nach bisherigem Stand der Ermittlungen soll der Tatverdächtige sich ebenso damit gebrüstet haben, bereits in der Vergangenheit ähnliche Taten begangen zu haben. Staatsanwalt Baumert: „Es soll in der Einrichtung bereits mehrere Anzeigen wegen Diebstählen gegeben haben.“ Nun werde ermittelt, ob sie im Zusammenhang mit dem festgenommenen Pfleger stehen könnten. Baumert betont: „Die Einrichtung hat sich vorbildlich verhalten.“ Der Vorfall soll direkt nach Bekanntwerden zur Anzeige gebracht worden sein.

Der Tatverdächtige wurde am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt. Im Fall einer Verurteilung wegen versuchten schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung droht dem Pfleger eine empfindliche Haftstrafe.