Prozessauftakt Messerstecher im Wuppertaler Haus der Integration hielt seine Eltern für CIA-Agenten

Wuppertal · Am Mittwoch begann der Prozess gegen einen Mann, der im August eine Mitarbeiterin der Wuppertaler Ausländerbehörde mit einem Messer attackierte. Er litt wohl unter einer psychischen Störung.

 Der Prozess gegen den 21-Jährigen soll am Freitag fortgesetzt werden.

Der Prozess gegen den 21-Jährigen soll am Freitag fortgesetzt werden.

Foto: Bernhard Romanowski

Wegen eines Messer-Angriffs auf eine Mitarbeiterin des Wuppertaler Ausländeramtes steht seit Mittwoch ein 21-Jähriger vor dem Wuppertaler Landgericht. Ihm wird vorgeworfen, sein Opfer im August vergangenen Jahres im Haus der Integration an der B 7 mit einem Küchenmesser zweimal in den Rücken gestochen zu haben.

Zum Prozessauftakt machte der Angeklagte in Absprache mit der Verteidigung keine Angaben zum Tatgeschehen. Für den Beschuldigten und zur Übersetzung der Zeugenaussagen seiner Eltern aus dem Syrisch-Arabischen ins Deutsche hatte das Gericht einen Übersetzer bestellt. Gemäß seiner Mutter soll ihr Sohn damals schon unter „Müdigkeit“ gelitten haben und seit geraumer Zeit Tabletten nehmen, die wohl auch zu einer Besserung beitrugen.

Wie der Vater des Beschuldigten als weiterer Zeuge am Mittwoch auf Nachfrage sagte, sei mit der Müdigkeit eine seelische Erkrankung gemeint. Der 21-Jährige sei oft aggressiv gewesen, habe seine eigenen Eltern verdächtigt, CIA-Agenten zu sein und soll auch schon seine Mutter und Schwester seinerzeit körperlich angriffen haben. Ein deutscher Arzt attestierte dem jungen Mann, aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung unter anderem unter Halluzinationen und paranoider Schizophrenie mit Verfolgungswahn zu leiden.

Sein Opfer, eine 25-jährige Wuppertalerin, kam zum Prozessauftakt ebenfalls zu Wort. Sie leidet immer noch unter körperlichen, weit mehr aber noch unter psychischen Nachwirkungen des Angriffs auf sie. Sie ist noch in therapeutischer Behandlung. Der Prozess wird am kommenden Freitag fortgesetzt.

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