Verkehr Nevigeser Straße: Anwohner setzen sich für neue Ampel ein

Katernberg. · Karl-Friedrich Butzke und andere wollen so Raser ausbremsen. An der Lidl-Baustelle entsteht bereits eine neue Verkehrsführung.

 Margret und Karl-Friedrich Butzke sowie Jürgen Kurzrock setzen sich für eine Ampel im Bereich der Verkehrsinsel ein.

Margret und Karl-Friedrich Butzke sowie Jürgen Kurzrock setzen sich für eine Ampel im Bereich der Verkehrsinsel ein.

Foto: Fischer, Andreas

Karl-Friedrich Butzke engagiert sich für seine Straße. Die Sicherheit ist dem sehbehinderten Mann wichtig. Nicht nur um seiner selbst Willen. Auch wegen anderer Leute, älterer Anwohner, Kinder. Die Querungshilfe an der Bushaltestelle Am Neuen Hessen ist aus seiner Sicht nicht sicher genug. Er will dort eine Ampel errichten lassen. Dafür hat er sich an die Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg gewandt, ein Bürgerbegehren formuliert – und Unterschriften gesammelt.

Anwohner sieht
Abschnitt als Rennstrecke

Aus seiner Sicht ist die Straße gefährlich. Seine Frau sei in einen Unfall verwickelt gewesen, sei beim Wenden von der Einfahrt beinahe mit einem Raser aus Richtung Norden kollidiert. Generell, so Butzke, seien Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern keine Seltenheit. Das sei vor allem möglich wegen der zweispurigen Verkehrsführung von Norden, die vor der Querungshilfe zusammengeführt wird. Das animiere auch noch zum Überholen auf dem letzten Meter.

Butzkes Nachbar Jürgen Kurzrock ist Busfahrer. Er unterstützt die Forderung – auch aus der Erfahrung im Linienverkehr. Wegen der vielen schnellen Autos, die das Abfahren von der Haltestelle erschwerten. „Eine Ampel wäre hier optimal“, sagt er. Zumal an den anderen Haltestellen eine sei, wie Butzke ergänzt. „Wir fühlen uns benachteiligt.“

Butzke sieht die Forderung auch vor dem Hintergrund des Lidl-Baus weiter südlich als begründet. Wenn der eröffne, werde der Verkehr zunehmen. Zudem ist dort eine Ampel geplant. Er sieht durch die Ampeln die Chance, die „Rennstrecke“ zu verkürzen.

An der Lidl-Filiale, die noch entsteht, wird gerade an der Straße gearbeitet. Jörg Beensen, Immobilienleiter der Lidl-Regionalgesellschaft Leverkusen sagt, „die Arbeiten an der Verkehrsführung an der Nevigeser Straße werden voraussichtlich Ende April abgeschlossen sein.“ Unter anderem werde eine Ampel die Zu- und Abfahrt auf das und von dem Filialgelände für Pkw regeln und dabei Fußgänger berücksichtigen, die die Ein- und Ausfahrt entlang der Nevigeser Straße kreuzen. Aus nördlicher Richtung soll es eine Linksabbiegerspur mit Ampelanlage geben. „Für Fußgänger ist eine barrierefreie Querungshilfe mit Signalanlage auf der Nevigeser Straße geplant.“

Die Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg hatte den Vorschlag von Butzke an die Verwaltung weitergegeben. Yannick Bartsch, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion, sagt, die Straße lade zum schnellen Fahren ein. Insofern sei das mit Blick auf die Sicherheit zu prüfen. Gleichzeitig wollte die BV, dass das Sicherheitskonzept der Wegeführung an der Lidl-Filiale geprüft werde. Auch da solle die Fußgängersicherheit im Vordergrund stehen, auch, weil die Schulen an der Kruppstraße die Hallen nutzen werden, die neben dem Lidl enstehen. Lutz Wendel, Leiter der Gesamtschule, sagt, er erwarte einen sicheren Überweg für die Schüler. Aber er sei sich sicher, das der auch komme.

Die beiden Stellen, wenige Hundert Meter von einander entfernt, werden nicht gleich gewertet. Während zu dem Lidl-Neubau ein Verkehrsführungs- und Sicherheitskonzept erforderlich war und daher die Ampeln entstehen, sieht die Stadt an der Bushaltestelle bei Butzke keinen Handlungsbedarf. Auch die Polizei meldet dort keinen Unfallschwerpunkt – es gebe auch bei Unfällen keine direkte Verbindung zu überhöhter Geschwindigkeit, heißt es. Stadtsprecher Thomas Eiting kündigt an, dass die Stelle nochmal thematisiert werde. Am Ende entscheide die Politik.

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