Meisterliches ganz aus Glas

21 junge Glasermeister aus ganz NRW zeigten in Elberfeld ihre Meisterstücke, bevor sie feierlich losgesprochen wurden.

Wuppertal. Die tote Ecke ohne Wölbung ist Tribut an das gewählte Material. Was Freunde des Kickers beim herkömmlichen Spielfeld zur Weißglut treiben würde, lässt sich beim Kicker aus Glas ganz gut verschmerzen. Das seltene Exemplar, gefertigt von Erden Aslan, gehörte zu den Meisterstücken, die die Glaser-Innung in diesem Jahr in der Hauptstelle der Stadtsparkasse am Islandufer gezeigt hat.

Es sei gut 20 Jahre her, seit die Innung zum letzten Mal eine solche Ausstellung im Bergischen präsentierte, sagte bei der Lossprechung der jungen Glasermeister der Wuppertaler Kreishandwerksmeister Arnd Krüger. Damals war es Schloss Burg. Jetzt sei er froh, dass solche Stücke auch mal in seiner Heimatstadt zu sehen seien.

In der Tat verblüffte es den Laien, was die 20 jungen Handwerker als Meisterstück aus Glas gefertigt haben. Außer dem Kicker standen da eine ganze Bar oder ein Schreibtisch aus Glas. „Waldgeflüster“ nannte Katharina Loch ihr Glasobjekt, das auf den dekorativen Aspekt des Materials setzte. Unterschiedlich behandelte und bemalte Glasscheiben sind so hintereinander gesetzt, dass sie eine räumlich wirkende Landschaft mit Fliegenpilzen und fallendem Herbstlaub ergeben.

Etwa 65 Stunden habe sie darauf verwendet, sagte die Jungmeisterin. Rund 10 000 Euro müsste so ein Stück kosten, wenn es ein Kunde in Auftrag gäbe.

Diesen Prototyp aber wird Katharina Loch nicht verkaufen — so wie sich auch die anderen jungen Handwerker nicht von ihrem Meisterstück trennen werden. Die Ausstellung diente also nur zum Staunen, nicht dem Geschäft.

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