Mehr geht nicht

Geradezu entwaffnend verständnisvoll reagierte die Hochschulleitung am Montag auf den Bildungsstreik der bergischen Studenten. Warum auch nicht? Schließlich passt der Protest ideal in die Politik des Uni-Rektors wie die seiner NRW-Kollegen.

Die Kritik an Land und Bund können die Universitäten voll unterstreichen. In Bildung wird immer noch zu wenig investiert, viele vollmundigen Versprechen der Politik entpuppen sich als Lippenbekenntnisse.

Bei den Forderungen an die eigene Adresse sieht es allerdings schon anders aus. Das ist auch nachvollziehbar. Denn an der Stelle offenbart sich die Schwäche des studentischen Protestes, der eher ein wenig differenzierter Rundumschlag ist. Tatsache ist, dass es in Wuppertal schwere Defizite im Lehrbetrieb einzelner Fächer gibt.

Tatsache ist aber auch, dass die Probleme nicht auf der Stelle behoben werden können und längst nicht alle hausgemacht sind. Viel mehr als ein Beschwerdemanagement einzurichten, Zugangsbeschränkungen einzubauen, neue Stellen zu schaffen und Neubauten für 250 Millionen Euro auf den Weg zu bringen kann die Universität nicht tun. Und das scheinen nicht wenige der Betroffenen auch so zu sehen. Bei der jüngsten Umfrage gab die Mehrzahl der Wuppertaler Studenten an, einem Freund zum Studium an der Bergischen Uni zu raten.

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