Immer mehr Wuppertaler sind überschuldet

Die Beratungsstelle in Wuppertal ist überlastet.

Wuppertal. Die Zahl der überschuldeten Wuppertaler steigt immer mehr an. Laut der Schuldnerberatung der Verbraucherzentrale Wuppertal wird sich der Beratungsbedarf der verschuldeten Privathaushalte dieses Jahr im Vergleich zu 2008 mindestens verdoppeln. Seit Anfang des Jahres wurden bereits 670 neue Fälle eröffnet. Laut ihrem Sprecher Werner Bergmann kann die Einrichtung der steigenden Nachfrage mit knapp drei Stellen nicht gerecht werden.

Im Durchschnitt weist die Beratungsstelle pro Jahr 250 Schuldner ab. Bei Notfällen wie Zwangsräumungen oder Stromsperren müssen Schuldner einen Monat auf einen Termin warten, ansonsten gilt für Neufälle eine Wartezeit von sechs bis zwölf Monaten. Für das Ende des laufenden Jahres rechnet Bergmann mit einem weiter erhöhten Beratungsbedarf durch die Kurzarbeit: Kreditraten könnten oftmals nicht mehr gezahlt werden und Arbeitnehmer auf Kurzarbeit müssten mit Steuernachzahlungen rechnen.

Bergmann fordert deswegen mehr Geld vom Land, da die Städte bereits überlastet und die Mittel von der Arge auf die Beratung von Arbeitslosen beschränkt sind. Die Wuppertaler Schuldnerquote lag 2008 dem Schuldenatlas der Creditreform zufolge bei fast 19 Prozent. Wuppertal ist die einzige Stadt Deutschlands, in der sich die Privatverschuldung 2008 nicht gebessert hatte. ans

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