Matthias Nocke darf nicht Dezernent werden

Mega-Schlappe für die CDU: Die Bezirksregierung erkennt die Wahl von Dezernent Matthias Nocke nicht an.

<strong>Wuppertal. Der Hauptprotagonist glänzte am Montagnachmittag durch Abwesenheit und überließ das Verkünden der schlechten Nachricht den Verwaltungs- und Fraktionsspitzen. Die zeigten sich dann auch eher kurz angebunden, als sie mitteilen mussten, dass die Bezirksregierung die Wahl von CDU-Kandidat Matthias Nocke zum Wuppertaler Beigeordneten für Schule, Kultur und Sport nicht anerkennt. Die Bezirksregierung begründet die Entscheidung mit Nockes mangelnder Führungserfahrung - nicht Führungsqualität, wie Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) ausdrücklich betonte. Denn von der sei man nach wie vor überzeugt und werde Matthias Nocke die Gelegenheit geben, dies gegenüber der Bezirksregierung unter Beweis zu stellen.

Der frisch gewählte Dezernent hatte unmittelbar nach der Entscheidung aus Düsseldorf sein noch nicht angetretenes Amt zur Verfügung stellen wollen. "Dies habe ich aber abgelehnt. Herr Nocke ist vom Rat mit großer Mehrheit gewählt worden, und diese Wahl gilt", sagte Jung.

Deshalb soll Matthias Nocke quasi an das Amt herangeführt werden. Ab 1. September wird der Dezernent auf Abruf zunächst als leitender Angestellter eingestellt, verantwortlich für die Bereiche Schule, Kultur und Sport.

CDU-Fraktionschef Bernhard Simon rechtfertige die Kandidatenauswahl. Man sei sehr sorgfältig vorgegangen und habe bezüglich der Qualifikation von Matthias Nocke eigens ein Gutachten der Kommunalpolitischen Vereinigung (eine Interessenvertretung von CDU und CSU) eingeholt. An der Qualifikation Nockes für das Amt bestünden keinerlei Zweifel. Für die SPD erklärte deren Fraktionschef Klaus Jürgen Reese, man trage die Entscheidung mit.

Matthias Nocke Der 45-Jährige wurde am 10. März mit 56 von 73 Stimmen vom Rat der Stadt zum neuen Dezernenten für Schule, Kultur und Sport gewählt. Das Dezernat ist in Absprache mit der SPD der CDU zugefallen. Sein Amt sollte der CDU-Favorit wie der von der SPD aufgestellte Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer zum 1.September antreten. Nocke ist Fraktionsgeschäftsführer der Christdemokraten und damit Chef von sieben Geschäftsstellenmitarbeitern. Enttäuschungen sind für den künftigen leitenden Angestellten nicht fremd. Erst vor vier Jahren war Nocke als Bürgermeisterkandidat der CDU in der Nachbarstadt Haan angetreten und musste in der Stichwahl eine herbe Niederlage gegen den parteilosen Kontrahenten Knut von Bovert einstecken. luk

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