Turnergala: Jubiläum mit weiblicher Note

Eleganz und Artistik prägt die Turngala des Turnverbandes in der Uni-Halle.

Wuppertal. Für ordentlich Rummel im Dschungel und auf den Turnmatten sorgte Wuppertals Turnerjugend und eröffnete nach den Ehrungen und dem Grußwort von Oberbürgermeister Peter Jung die Showgala "Turnen bringt´s". Zu feiern gab es gleich ein doppeltes Jubiläum, denn 1987 veranstaltete der Wuppertaler Turnverband zum ersten Mal seine alle zwei Jahre stattfindende Leistungsshow in der damals frisch eingeweihten Uni-Halle, die 2007 ebenfalls Jubiläum feiert. Im Anschluss an den quirligen Nachwuchs verbanden die beiden in der Landes- und Verbandsliga erfolgreichen PSV-Tanzgruppen Challenger und Caractère ihre eindrucksvolle Choreographie elegant mit Akrobatik. Dass sportiver Tanz nicht kurz nach der Pubertät endet, bewiesen die 70 kessen Ladies der Altersklasse 50+ als grelle Pompons schwingende Cheerleader. Nur ein Quotenmann verirrte sich unter die agilen Damen und verdeutlichte die Proportionen im heimischen Turnsport mit seinen 70 Prozent Frauenanteil. Einige der unterrepräsentierten Jungs fahren normalerweise bei der Einradgruppe des BTV Ronsdorf Graben mit, die rasante Balance-Kür überließen sie jedoch den 20 Mädchen. Für junge Männer scheint es erst in den Einzeldisziplinen interessant zu werden, wie beim Trampolinspringen des BTB Beyenburg, der sich hierzu mit dem TV Winterhagen zusammengeschlossen hat. Die Jungs und Mädchen beeindruckten mit doppelten und gestreckten Salti, Schrauben und anderen spektakulären Sprüngen zu den Mundartklängen der Wuppertaler Striekspöen. Erst seit zwei Jahren gibt es mit der kleinen Gruppe wieder Trampolinspringer in Wuppertal, die in der kurzen Zeit bereits viele Erfolge ersprangen. Ein kaiserlicher Marsch leitete die Zeitreise des SV Bayer ein. Ihm folgten Walzer, Rock´n´Roll und Techno, zu dem das hohe ästhetische Potenzial der rhythmischen Sportgymnastik ausgeschöpft wurde, wie bei dem avantgardistischen Robotertanz mit Bändern. Darauf folgte meisterlicher Leistungssport mit den Ropeskipperinnen des VSTV, die sowohl bei den Einzel- als auch den Teammeisterschaften wieder auf fordere Plätze gesprungen sind. Das Juniorteam qualifizierte sich sogar für die internationale Meisterschaft in Paris. Neben den athletisch geprägten Wettkämpfen sind Shownummern ihre Leidenschaft. Drama, Anmut und Dynamik vereinten die Rollerdancer der SSG Ronsdorf. Für ihre Kür hatten sie sich mit "Flamma, flamma", dem Feuerrequiem des belgischen Komponisten Nicholas Lens, ein schwieriges Werk ausgesucht, das sie selbst als Flammen verkleidet künstlerisch hervorragend umsetzten. Wild toupierte Haarpracht einte sie mit den Rhönradartistinnen des BTV Graben. Als Löwen verkleidet bändigten sie ihr schwer zu beherrschendes Turngerät in geschmeidiger Wildkatzenmanier.

Sie waren krönender Abschluss des Turngala, die unter Beweis stellte, dass Turnen in Wuppertal nicht nur Breitensport, sondern auch erfolgreicher Leistungssport ist.

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