Handball: Vorhang fällt in Thüringen

Beyeröhde-Damen treten zum Abschluss des einjährigen Erstliga-Abenteuers beim Thüringer HC/Erfurt Langensalza an.

Wuppertal. "Auf zum letzten Gefecht", ruft Beyeröhdes Trainer Dieter Trippen seinen Spielerinnen vor der Reise nach Erfurt etwas martialisch zu. Dort wartet am Samstag um 19Uhr in der Salza-Halle zum vorerst letzten Erstliga-Spiel der Beyeröhderinnen der Thüringer HC Erfurt/Bad Langensalza. Ein Spiel, bei dem sich die Brisanz in Grenzen hält, denn der TVB ist bekanntlich bereits abgestiegen, und die Gastgeberinnen könnten nur bei einer Niederlage mit rund 25 Treffern Unterschied (bei einem gleichzeitigen Sieg des Tabellen-Siebten Buxtehude gegen den Frankfurter HC) von ihrem 6. Platz verdrängt werden. Davon ist jedoch angesichts der bisher erst vier Beyeröhder Punkte kaum auszugehen. Allerdings hatte sich der ThC am Mittwoch Abend beim Deutschen Meister und Spitzenreiter 1.FC Nürnberg eine kapitale 26:41-Klatsche abgeholt und könnte kräftemäßig wie mental geschwächt aufs Feld gehen. Wobei es auch fraglich ist, ob die zuletzt erkrankte Nationalspielerin und Olympia-Kandidatin Nadine Härdter (27) dabei sein wird. "Aber wir wollen am letzten Spieltag noch eine gute Leistung abliefern, damit es ein versöhnlicher Saison-Abschluss wird", zeigt Torjägerin Birute Stellbrink erheblichen Ehrgeiz. Die litauische Nationalspielerin hatte in der vergangenen Woche an einem Turnier mit Tschechien, der Slowakei und Slowenien teilgenommen und wieder eine Vielzahl von Treffern erzielt. Da sie derzeit auf Platz zwei der Bundesliga-Torjägerliste steht und eine der begehrtesten Spielerinnen auf dem Transfer-Markt war, möchte sie mit diesem Nimbus auch ihren neuen Arbeitsplatz bei der HSGSulzbach/Leidersbach antreten. Da beißt sie die Zähne zusammen und geht eisern gegen ihre Oberschenkel-Blessur an. Zum Länderspiel der niederländischen Nationalmannschaft wurde Torhüterin Inge Roelofs lediglich bei drei Siebenmetern eingesetzt. Auch sie möchte im letzten Auftritt im Beyeröhder Torwart-Trikot noch einmal alles geben und sich ebenso wie Bibi Trumpf, Katrin Hanke und Steffi Wysinski einen guten Abgang verschaffen. Verzichten muss Trippen in Erfurt auf Kreisläuferin Steffi Bergmann, die sich einer Meniskus-Operation unterziehen soll. Aber man kann davon ausgehen, dass die junge Sparkassen-Angestellte von Beyeröhdes Eigengewächs Sabine Nückel standesgemäß vertreten wird. Mit der Abschiedsvorstellung in Erfurt ist übrigens noch nicht alles vorbei, denn die Saison endet erst am 30.Juni.Bis dahin werden die zu Borussia Dortmund wechselnden Trainer Dieter Trippen und Stephan Bender die jungen Damen noch drei Mal wöchentlich zum Training bitten. Beyeröhder Nachwuchs A-Juniorinnen Das ungleiche Duell "David gegen Goliath" ist am Sonntag um 15.30 Uhr in der Sporthalle Küllenhahn zu sehen, wenn die Beyeröhder A-Jugend im ersten Halbfinalspiel um die westdeutsche Meisterschaft auf den durchweg zwei Jahre älteren Top-Favoriten und Anwärter auf die Deutsche Meisterschaft, Provital (früher HSG ) Blomberg-Lippe treffen. Die Blombergerinnen sind ungefährdet durch die Liga gestürmt und wollen sich auch von der "Beyeröhder B-Jugend" (dort könnten die meisten der Wuppertaler Mädchen noch spielen) im Hin- und Rückspiel nicht aufhalten lassen.

Juniorinnen-Team Bereits am Samstag um 18 Uhr treffen die schon als Aufsteiger in die Verbandsliga feststehenden Beyeröhder Juniorinnen in der Ronsdorfer Sporthalle "Blutfinke" auf die HSG Haan/Gruiten.

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