WZ-KUNSTAUKTION : Monumentale Miniaturen mit Witz
Für die Kunstauktion stellt Jaana Caspary gleich vier Skulpturen bereit
Sie haben etwas Witziges, Spielerisches, wirken leicht, als wollten sie aus den Holzschachteln heraushüpfen oder rollen, in denen sie stehen oder liegen – Miniaturen nennt sie sachlich-nüchtern ihre Erschafferin. Die Wuppertalerin Jaana Caspary hat die kleinen Skulpturen aus elfenbeinfarbigem Gips gegossen. Möbelstücken von Sesseln oder Matratzen nachempfunden, die sie zu den neuen Formen zusammengefügt habe, erklärt sie. Und verweist darauf, dass die, entsprechend ihrer Anzahl mit den Zahlen eins bis vier versehenen Arbeiten, größere Geschwister haben. Für die WZ-Kunstauktion stellt die Künstlerin ein Gesamtpaket aus vier Boxen zum ansprechenden Einstiegspreis von 1200 Euro zur Verfügung.
Kreative Menschen sind eigentlich immer aktiv und nehmen ihre Umwelt auf ihre eigene Art wahr, die nicht mit der von Otto Normalverbraucher übereinstimmen muss. Bei Jaana Caspary ist es der besondere Blick auf die Gegenstände des Alltags. Sie interessiert sich dabei nicht für deren Funktion, sondern für ihre Form. Ob aufblasbare Tannenbäume oder Gugelhupf-Formen, Gebiss-Gipsmodelle beim Zahnarzt oder Sitzkissen. Unter der Dusche oder im Wald oder beim Einkauf – einfach überall entwickelt sie „eine Grundvermutung“, wie sie diese künstlerisch verändern könnte.
In ihrer Atelier-Werkstatt im Wuppertaler Stadtteil Arrenberg folgt die praktische Verfestigung, indem sie zum Beispiel zwei Kindersofas zusammensteckt, indem sie Sessel wie Duellanten einander gegenüber aufstellt oder aus Kuchenformen vermeintlich instabile Kirchtürme baut. Sie probiert aus, bis ihr gefällt, was sie sieht. Dabei denkt sie über Proportionen und Größe nach, über Sockel oder Nicht-Sockel. An mehreren Objekten wird gleichzeitig gearbeitet – mal hier, mal da weitergedacht, -geformt und wieder geschaut. Wie viel Zeit ein einzelnes Kunstwerk braucht, kann sie so nicht sagen.