Vorfreude auf die Barmer Oper - auch der Container zieht um

Bühnen: Die Spielstätte für junge Künstler wechselt vom Schauspielhaus zur Oper. Die Sanierer dort sind im Zeitplan.

Wuppertal. Das Experiment ist geglückt. Jetzt geht es weiter: Der Container zieht um - vom Schauspielhaus-Vorplatz zur Barmer Oper. Wenn sich zum Jahresende die Pforte schließt, weil das Schauspielhaus saniert wird, gehen in der kleinen Spielstätte davor nicht - wie ursprünglich geplant - die Lichter aus.

Im Gegenteil. Weil sich der Container längst zur Kult-Bühne für junge Leute entwickelt hat, hört das Theater nicht auf. Zur großen Freude (nicht nur) von Miriam Rösch: Die Theaterpädagogin der Wuppertaler Bühnen ist glücklich, "weil wir wir das kleine Pflänzchen, das wir gerade gepflanzt haben, nicht wieder abschneiden müssen". Der Container, der im August 2007 aufgestellt worden war und eigentlich bis Dezember 2008 befristet sein sollte, geht in die Verlängerung - an einem neuen Standort. Der ist zwar nah dran am Geschehen (weil die Oper am 18. Januar 2009 feierlich wieder eröffnet wird), aber auf den ersten Blick trotzdem nicht so attraktiv wie der derzeitige.

Bühnen-Geschäftsführer Enno Schaarwächter verspricht sich dennoch viel vom neuen Zuhause des Containers, der an die Rückseite der Oper zieht: "Die Leute, die aus dem Barmer Bahnhof kommen und an der Ampel stehen, sehen ihn sofort."

Die 40 Quadratmeter große Box soll auch künftig mit dem gefüllt werden, das sich bewährt hat: mit Poetry Slams, szenischen Lesungen und Bandauftritten. Dass der Container, der vor seinem Umzug ins Bergische Land als "Wunschpavillon" am Theater Hildesheim im Einsatz war, in Wuppertal überlebt, dürfte alle Skeptiker Lügen strafen, die die Nasen gerümpft haben, als er vors Schauspielhaus zog und offiziell mit Graffiti besprüht wurde, um möglichen illegalen Sprüh-Aktionen von vorneherein keine Chance zu geben. Was manche als "Schandfleck" empfanden, wurde ein Kreativraum für junge Wuppertaler, die sich nun bald an der Oper austoben sollen.

Dort geben derzeit noch 120 Handwerker den Ton an. "Wir sind im Zeitplan", sagt Hans Flunkert vom städtischen Gebäudemanagement mit einer Mischung aus Routine und Vorfreude. "Natürlich ist es hektisch - wie bei allen Großbaustellen, die in der Endphase sind." Besonders hektisch dürfte es ab November werden. Dann zieht die Bühnen-Crew ein - in Büros und Proberäume. Zwei Monate bleiben zum Einleben, bevor es am 18. Januar ganz offiziell heißt: Die Musik spielt (wieder) in Barmen.

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