Die Bühne als Hobby: Eine Pädagogin macht Theater

Mirca Szigat wird Mathe-Lehrerin. Schon jetzt unterrichtet sie im TiC-Theater – wo sie längst selbst im Rampenlicht steht.

Wuppertal. Die erste Liebe ist oft ein besonderes Erlebnis. In den seltensten Fällen vergisst man sie. Ähnlich geht es Mirca Szigat mit der ersten Rolle, die sie im TiC-Theater gab.

"In Debbie Isitts Stück ‚Gatte gegrillt’ habe ich die Laura gespielt. Das ist bis heute meine Lieblingsrolle", schwärmt die 24-Jährige, die im "echten" Leben Mathe und Philosophie an der Bergischen Universität auf Lehramt studiert.

Zum TiC-Theater kam die gebürtige Wuppertalerin mit dem klangvollen ungarischen Namen bereits zu Schulzeiten. "In der zwölften Klasse habe ich eine Facharbeit zum Thema ‚Theater’ geschrieben. Damals hatte ich über die Wuppertaler Bühnen Kontakt zu Hans Richter."

Der damalige Ensemble-Schauspieler führte bereits zu dieser Zeit Regie in Cronenberg und fragte die Zwölftklässlerin, ob sie nicht eine Regieassistenz bei "Funny Money" machen wolle. "2003 wurde ich dann gefragt, ob ich nicht auch mitspielen möchte."

Das erste Stück war die komplett grüne Inszenierung des gegrillten Gatten. "Offensichtlich konnten sehr viele Zuschauer damit etwas anfangen", erinnert sie sich an das Erfolgsstück. "Das Thema, die Dreiecksbeziehung und das Fremdgehen, hat viele berührt."

Tatsächlich begann Szigats Bühnenleben aber schon viel früher. "Ich war immer schon relativ selbstbewusst und ich spreche gerne vor Leuten." Als Grundschülerin debütierte sie im "Dicken, fetten Pfannekuchen" und war "Momo", dazu kamen Unterricht in Ballett und Gesang. Und weil sie "viel Spaß am Spielen" hat, folgten Projekte an Wuppertaler Bühnen, unter anderem auch an der Börse bei "Creeps".

Sogar mit dem Gedanken, aus der Passion einen Beruf zu machen, spielte die angehende Lehrerin: "Nach dem Abi habe ich mich an verschiedenen Schauspielschulen beworben." Doch die umtriebige Brünette erkannte schnell, dass sie "nicht mehr sonderlich formbar" sei. "Wenn, dann hätte ich besser Regie studiert", sagt sie und freut sich jetzt auf den Beruf als Lehrerin. "Ich stecke im Examen. 2009 steht dann das Referendariat an."

Wie sie dann Job und Leidenschaft, das Theater, miteinander verbinden kann, wird sich zeigen. Dazwischen steht aber noch eine weitere Herausforderung, auf die sich Szigat freut. "Im Herbst starten wir mit unseren Kursen in Theaterpädagogik. Wie bei jeder anderen Bühne auch macht man sich im TiC-Theater Gedanken um den Nachwuchs."

Zusammen mit Kollegin Sabine Henke, einer studierten Theaterpädagogin, gibt sie einen Kurs für Jugendliche. Erklärtes Ziel ist, "Wertschätzung für und Interesse am Theater hervorzulocken. Wir wollen Lust auf Theater machen." So, wie bei ihr selbst irgendwann die Liebe dazu entfacht wurde - und sich als schönstes Hobby herausgestellt hat.

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