Organist Gereon Krahforst lässt den Mond aufgehen
Gereon Krahforst interpretierte das Kinderlied „Der Mond ist aufgegangen“ genauso wie „Mer losse d’r Dom en Kölle“.
Wuppertal. Unauffällig stand die gläserne Box mit der Aufschrift „Themenvorschläge“ in einer Ecke des Foyers, daneben leere Zettel. Wer wollte, konnte im 2. Orgel-Akzent in der Stadthalle Ideen liefern, über welche Melodie der Organist Gereon Krahforst improvisieren sollte. Ob er sich tatsächlich aus der Kiste bediente, blieb unklar: Auf jeden Fall aber hob er den einen oder anderen Zettel auf sein leeres Notenpult.
Doch im ersten Teil des sehr mager besuchten Konzertes stellte der in Bonn geborene Musiker Bearbeitungen vor — die meisten von ihm selbst geschaffen. In Zeiten, als es noch keine Tonträger gab, waren solche Umarbeitungen von Opern oder Orchesterwerken für Tasteninstrumente üblich, um die Stücke bekanntzumachen. In der Stadthalle jedoch blieben die wenigen Zuhörer zurückhaltend.
Das Vorspiel zu Wagners Oper „Tannhäuser“ präsentierte Krahforst, einen Satz aus Bachs Doppelviolinkonzert, und ein Thema mit Variationen von Mozart. Doch mit den vielen Nuancen eines Orchesters kann die Orgel bei aller Kunstfertigkeit nicht mithalten.