Lesung: Zwei Samtstimmen zwischen Schwarz und Weiß

Lyrik Bernd Kuschmann und Andrea Witt lasen Lyrik von Gabriele Sander im Literaturhaus. Begeisterung beim Publikum.

Wuppertal. Wie im Flug verging die Zeit, jüngst im Literaturhaus. Als Vorleser begeisterten Andrea Witt und Bernd Kuschmann, die eine Auswahl der von Universitätsprofessorin Gabriele Sander herausgegebenen "Schwarz Weiß Gedichte" vortrugen. Schauspieler wie sie wissen, wie man Gedichte von Barock bis Gegenwart wirkungsvoll inszenieren kann.

Mucksmäuschenstill war es im bis auf den letzten Klappstuhl belegten Literaturhaus, andächtig lauschte die Zuhörerschaft den beiden Vortragenden, die es mit gelungen Stimmenmodulationen schafften, für Spannung, Genuss und die Gehörgänge Umschmeichelndes zu sorgen. Und ganz nebenbei war das Leseduo, das ja auch im echten Leben ein Paar ist, gut aufeinander abgestimmt.

Einen poetischen Einstieg boten beide, ehe Herausgeberin Gabriele Sander in einem Referat erklärte, was sie zur Sammlung bewogen hatte. Dass es so viel Lyrik zwischen Schwarz und Weiß gibt, sei naheliegend: "Die ganze menschliche Existenz spannt sich zwischen diesen Polen, dem Wechsel zwischen Licht und Finsternis." Daneben wissen Dichter ganz Eigenes zu sagen über schwarz auf weiß gedruckte Buchstaben, über unbeschriebene Blätter, die schwarze Kunst.

Nachdem Von der Heydt-Preisträger Michael Zeller den Beginn mit einem jüngst verfassten Gedicht zum Thema geboten hatte, legten Andrea Witt und Bernd Kuschmann nach. Begeistert war der Schlussapplaus - und wer den wohlklingenden Abend verpasst hat, dem sei der Kauf des Gedichtbandes empfohlen.

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