Aufruf Initiative ruft zur Demonstration nach Todesfall in Polizeigewahrsam auf

Wuppertal · Aktivisten wollen sich am Samstag vor den City-Arkaden treffen.

 Die Polizei steht nach dem Todesfall Anfang des Monats in der Kritik.

Die Polizei steht nach dem Todesfall Anfang des Monats in der Kritik.

Foto: Jochen Tack

Nachdem Anfang November in Wuppertal ein 25-jähriger Mann in Polizeigewahrsam ums Leben gekommen ist, ruft jetzt die Initiative „Gerechtigkeit für Giórgos“ zu einer Demonstration auf. Die Aktivisten wollen sich am Samstag, 13. November, um 18 Uhr vor den City-Arkaden in der Wuppertaler Innenstadt treffen. „Mit der Demonstration am Samstag möchten wir die Forderung von Giórgos Schwester nach Wahrheit und Gerechtigkeit auf die Straße tragen“, sagt Ricarda May von der Initiative.

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen nach jetzigem Ermittlungsstand von einer internistischen Grunderkrankung im Zusammenwirken mit einem Drogenkonsum als Ursache für den Tod des Mannes aus. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es nicht, hieß es in einer gemeinsam Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Wuppertal und der Polizei Hagen. Kritik mussten die Behörden erfahren, weil sie den Fall zunächst gar nicht publik machten.

Zuletzt kritisierte die NRW-Linke das Verhalten von Polizei und Staatsanwaltschaft. Jules El-Khatib, stellvertretender Landessprecher der NRW-Linken teilte mit: „Der Todesfall des 25-Jährigen in Wuppertal hat gezeigt, dass sich die Veröffentlichtungspraxis der Polizei- und Justizbehörden ändern muss. NRW-Justizminister Biesenbach (CDU) muss über einen Runderlass anordnen, dass alle Todesfälle in Polizeigewahrsam und Gefängnissen umgehend veröffentlicht werden und nicht erst infolge öffentlichen Drucks. Wenn Menschen sterben, die sich in Polizeigewahrsam und Gefängnissen befinden, ist dies für die Öffentlichkeit immer relevant. Darüber hinaus ist sicherzustellen, dass jeder Fall von einer unabhängigen Kommission untersucht wird.“

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