Rundfunkgebühr Frisch angekommen in Wuppertal: Dung Hoang soll für Rundfunk zahlen

Wuppertal · Die Vietnamesin Dung Hoang wurde erst vor der Hochzeit sitzen gelassen - und hat nun die nächste Hiobsbotschaft bekommen.

 Die Vietnamesin Dung Hoang hat Ärger wegen ausstehender Rundfunkgebühren.

Die Vietnamesin Dung Hoang hat Ärger wegen ausstehender Rundfunkgebühren.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die Vietnamesin Dung Hoang ist noch gar nicht richtig in Wuppertal angekommen, doch Rundfunkgebühren soll sie schon zahlen, obwohl sie praktisch in einer Wohngemeinschaft lebt und eine Ausbildung erst im September anfangen kann.

Falko Pass ist mittlerweile seit mehreren Monaten mit der Rundfunkbehörde in Korrespondenz. Die junge Dung Hoang lebt bei ihm und seiner vietnamesischen Frau. Dung Hoang ist vor knapp acht Monaten aus Vietnam nach Deutschland gereist. Ihr damaliger Verlobter lebte in Wuppertal, die Hochzeit stand bevor. Doch der Verlobte sagte die Hochzeit ab. Die junge Vietnamesin entschied sich daraufhin, in Wuppertal zu bleiben. Zu groß war die Demütigung, als am Altar stehengelassene Frau zu ihrer Familie in die Heimat zurückzukehren. In Wuppertal wurde ihr geholfen. Mittlerweile macht sie Sprachkurse, eine Ausbildung zur Pflegefachkraft beim AnSa Krankenpflegedienst in Ronsdorf wird sie im September antreten.

Der erste Brief in Deutschland war eine Zahlungsanweisung

Der Brief der Rundfunkbehörde sei der erste gewesen, den Dung Hoang in Deutschland erhalten habe. „Menschen, die hier neu sind, lernen doch gerade erst Deutsch“, meint Falko Pass. „Die können mit den Informationen, dass sie Rundfunkgebühren zahlen sollen, doch gar nichts anfangen.“ Er ist entrüstet und findet die Handhabung nicht gerecht. Frank Pass und seine Frau übernehmen derzeit sämtlich Kosten für Dung Hoang. Auch die Kommunikation mit den Ämtern macht er, denn noch lernt sie die Sprache. Sie leben in einer Wohngemeinschaft. Grundsätzlich gilt: pro Haushalt einmal Rundfunkgebühren.

Das bestätigt auch Dennis Sponholz von der Pressestelle der Rundfunkbehörde in Köln. „Wenn jemand in Deutschland in eine Wohnung einzieht, dann bekommt der Beitragsservice eine Mitteilung vom Einwohnermeldeamt. Wir gleichen das dann ab, ob auf dem Namen schon ein Beitrag vorliegt“, so Dennis Sponholz.

In dem zugesandten Standardbogen gebe es die Möglichkeit mitzuteilen, dass bereits eine andere Person den Beitrag bezahlt. Hierzu ist die Beitragsnummer dieser Person notwendig. Doch „diese liegt uns auch nach nochmaliger Durchsicht des gesamten Schriftverkehrs bis heute nicht vor“, erklärt Sponholz.

 Und dann ging es für Dung Hoang praktisch los: Mittlerweile hat sie einen ausstehenden Betrag von rund 105 Euro. Dafür müsste Falko Pass aufkommen, denn Dung Hoan hat noch kein eigenes Einkommen.

Pass berichtet, er habe mehrmals sowohl schriftlich als auch telefonisch Kontakt aufgenommen. „Wir haben beim letzten Mal per Einschreiben die Kopie von der Überweisung beigelegt. Meine Frau zahlt den Beitrag“, so Falko Pass. Die Beitragsnummer seiner Frau hat Falko Pass aber anscheinend nur per E-Mail mitgeteilt, was keine offizielle Angabe ist. Falko Pass und Dung Hoang hoffen nun, dass sich die Sache bis zum Beginn der Ausbildung klärt und abgeschlossen ist.

Dennis Sponholz vom Beitragsservice macht da Hoffnung: „Die Sache lässt sich ganz schnell klären, wenn die Beitragsnummer genannt wird.“ Wenn die Bögen mit dem nötigen Hinweis noch vorliegen, müssten sie diese nur ausfüllen und abschicken. „Dann kriegt sie auch keine Post mehr“, so Sponholz.

Bei solchen Fällen handele es sich meist um Missverständnisse, die sich klären ließen.

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