Da ist doch was ins Netz gegangen...

Hardt: Beim Tag der Artenvielfalt machten sich kleine Besucher nicht nur auf Kaluquappen-Jagd.

Wuppertal. "Oh ist die niedlich”, ruft die fünf-jährige Lina entzückt und berührt vorsichtig die Fühler einer Schnecke - einer Afrikanischen Riesenschnecke um genau zu sein. Sie ist die größte Scheckenart der Welt und wirkt wahrlich monströs mit ihrem männerfaust großen Gehäuse. "Das sind noch Jungtiere”, erklärt Studentin Alexandra Weyers, "die wachsen noch.”

Am Samstag hat die Zeitschrift Geo zu einem Tag der Artenvielfalt ausgerufen. Zu diesem Anlass haben der Botanische Garten, die Uni Wuppertal und das Umweltamt gemeinsame Sache gemacht. Stündlich wurden auf den Anlagen der Hardt Führungen angeboten, etwa zum Thema "Leben im Wasser”, oder Schmetterlingsexkursionen, die an die 30 Studenten der Biologie unter der Leitung von Professorin Gela Preisfeld betreuten.

Leider hatte der Himmel kein Einsehen und es goss in Strömen. Eigens dafür wurde der Sozialraum der Hardtanlagen, als "Labor” umfunktioniert. Dort warteten Tausendfüßler, Schmetterlinge und Raupen, um die Besucher über das schlechte Wetter hinweg zu trösten. Hanna darf ein gertenschlankes und langbeiniges Exemplar einer Stabheuschrecke auf die Hand nehmen. Sie ist federleicht und kitzelt, stellt die Achtjährige fest. "Ich hab sie mir viel schwerer vorgestellt.” Konrad machte das schlechte Wetter wenig aus. Mit knallgrünem Regenschirm und Gummistiefeln ausgestattet, planscht er zufrieden in den Pfützen. Eine Menge habe er schon gesehen. Ein totes, "Nachtpfauenauge”, hat ihn aber besonders beeindruckt. Auf besseres Wetter hoffen derweil Milla, Lisa und Svenja. Sie wollen endlich ihre selbstgebauten Insektenfänger ausprobieren. Zwei Schläuche, ein Behälter und ein alter Strumpf reichen dafür aus, erklären sie fachmännisch. Dann ist es endlich soweit - der Regen hört auf. Eine Gruppe von Kindern macht sich rasch mit Keschern auf, in den Botanischen Garten, zur Kaulquappenjagd. Der siebenjährige Max quietscht vor Vergnügen: "Ich hab eine, ich hab eine”, ruft er begeistert. Dick und rund zappelt sie im Netz. Und daneben bewegt sich noch etwas - viel heller als die Kaulquappe und mit Beinchen ausagestattet. "Das ist eine Molchlarve”, erklärt eine Studentin. Die findet Niclas (8) besonders schön. "Die ist so schlank”, meint er andächtig.

Insgesamt haben die Kinder schon über 100 verschiedene Pflanzen- und Tierarten entdeckt. Bei jeder Führung wurden sie bestimmt. Eine Tafel zeigte den neuersten Stand der entdeckten "Artenvielfalt” an.

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