Stadtgestaltung : Ein Brunnen soll den Laurentiusplatz beleben
Wuppertal Manche Bürger wünschen sich Wasser auf dem Platz. Der Bildhauer Frank Breidenbruch hat bereits einen Entwurf gefertigt.
„Im Sommer ist der Laurentiusplatz eine Piazza San Lorenzo und schreit förmlich nach Wasser“, sagt Bruno Kurth, Stadtdechant, Pfarrer der Laurentiusgemeinde und Anwohner des Platzes. Und er hat auch schon von anderen gehört, dass ihnen ein Brunnen auf dem Platz gefallen würde. Der Bildhauer Frank Breidenbruch gehört auch dazu und hat bereits eine ausgefeilte Idee.
„Ich arbeite schon seit zwei Jahren daran“, berichtet er. Denn auch ihm sei aufgefallen, dass der Platz zwar an den Rändern belebt sei, in der Mitte aber nicht. Er hat sich mit der Geschichte des Platzes beschäftigt und sagt, dass der Kirchenarchitekt auch einen Brunnen in der Mitte des Platzes geplant hatte. Dieser sei aber nicht verwirklicht worden. Es habe einige Jahre ein Kriegerdenkmal gegeben, das aber 1970 entfernt wurde.
Breidenbruch hat sich an den alten Plänen orientiert und einen sechs Meter hohen Obelisken entworfen, auf dessen Spitze eine stilisierte Laurentius-Figur steht. „Die Löwen habe ich weggelassen“, betont er. Weil Laurentius als Heiliger verehrt wird, der Geld lieber den Armen als den Mächtigen gab, soll es auch bei diesem Brunnen um das Geben gehen. Breidenbruch sagt, dass Laurentius auch deshalb Stadtpatron wurde, weil Anfang des 19. Jahrhunderts soziales Engagement in den bürgerlichen Schichten entstand, sich Frauen der Unternehmerfamilien um notleidende Arbeiter kümmerten - nach dem religiösen Motto „Geben ist seliger als Nehmen“.
Das will er in Händen symbolisieren, die auf einer Seite des Obelisken modelliert werden. Über sie soll Wasser an dem Gestein herunterfließen bis in ein achteckiges Wasserbecken am Fuß. Die Randmauer des Beckens soll wiederum als Sitzgelegenheit dienen und den Brunnen zu einem Treffpunkt auf dem Platz machen.
Projektionen auf
die Kirchenfassade
Der Laurentius soll nicht den Gitterrost in den Händen halten, der für seine Verbrennung steht. Er erscheint stattdessen als Gitter am Obelisken, hinter dem Platz für einen Projektor ist. Der könnte Lichtinstallationen auf die Kirchenfassade werfen. Die Gestaltung dieser Projektionen sollen Videokünstler übernehmen. Von seinen Ideen gibt es bereits Zeichnungen und ein Modell.