Auge in Auge mit den Großkatzen im Zoo

Besucher des Wuppertaler Zoos lernten die Tiere aus dem Blickwinkel der Tierpfleger und des Zoodirektors kennen.

Wuppertal. „Bitte rechts an der Wand entlang gehen“, lautet die Warnung von Tierpfleger Erik Beiersmann. Denn links — hinter nur wenigen Gitterstäben — sitzen zwei ausgewachsene Löwen. So nah konnten Besucher des Raubkatzentages im Wuppertaler Zoo am Samstag den imposanten Tieren kommen. Und die Faszination war beiderseits: Löwenweibchen Malaika blickte nicht minder irritiert und leicht verwirrt die rund 20 Gäste in ihrem Innengehege an. Eine Führung hinter die Kulissen verschaffte Großkatzenfans diesen einmaligen Einblick. Malaika faucht kurz, legt sich aber bald wieder hin, als Pfleger Beiersmann beginnt über die Haltung und Fütterung der Löwen zu sprechen.

Draußen vor den schweren Eisentüren sitzen derweil die drei jungen Löwenmännchen. „Die zwei Damen hier haben die drei Jungs fest im Griff.“, weiß Beiersmann aus dem Nähkästchen zu plaudern. Gleich danach das nächste Highlight: Eigentlich zerfleischen hier sonst die beiden alten Löwenmännchen ihr Abendessen. Doch nun sind es Menschen mit leicht mulmigem Gefühl in den Beinen, die mitten im Gehege stehen — nun mal auf der anderen Seite der dicken Glasscheibe.

Viele solcher Einblicke hatte der Zoo auf dem Programm. Neben den Führungen waren vor allem auch die Sonderfütterungen gut besucht. Erdmännchen und Leopard ließen es sich schmecken, während sich die kleinen Tiger zu ihrem einjährigen Jubiläum über eine Eisbombe freuen konnten. In einem spannenden Vortrag informierte Zoodirektor und Tierarzt Arne Lawrenz seine Besucher über die „Tiermedizinische Behandlung von Großkatzen“. Schließlich werden Löwen, Tiger und Co auch mal krank.

„Das ist immer schwierig, denn es will kein Mensch direkten Kontakt mit denen haben“, so Lawrenz. Um doch Medizin verabreichen zu können, würde die dann im Futter versteckt. „Aber viele merken, dass das Antibiotikum im Küken ist.“ Dann pulen die Katzen die Tablette raus.

Für solche Fälle werden im Zoo Blasrohre verwendet. Auch die ausgeklügelte Technik, wie das Medikament dann in das Tier injiziert wird, erklärte Lawrenz anschaulich. Wichtig sei, dass die verschiedenen Mittel schnell wirken: „Wenn doch mal eins der Tiere ausbrechen sollte, wollen wir ja nicht, dass es noch eine halbe Stunde durch Wuppertal läuft.“

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