Radsport: Sydliks Heimsieg auf der Uni-Runde

Im Eliterennen des Musketier-Klassikers triumphierte ein Profi aus Wuppertal.

Wuppertal. Eine grandiose Rückkehr auf Wuppertals Straßen erlebte Benjamin Sydlik (Nutrixxion Abus) am Samstag mit seinem Sieg beim 23. Unirennen des RC Musketier. Mit dem Erfolg gegen die teilweise hochklassige Konkurrenz konnte „Benny“ Sydlik jetzt auch seine heimischen Fans davon überzeugen, welche Stärke er sich als Berufsfahrer angeeignet hat. Das Eliterennen bildete den würdigen Schlussakkord des Radrenntags mit insgesamt fünf Konkurrenzen, bei dem viele Fahrer unter der Hitze zu leiden hatten, manche aber auch vom prasselnden Regen behindert wurden.

Der 22-jährige Sydlik, der das Radfahren beim Endspurt Wuppertal gelernt hat, prägte das Eliterennen über die Distanz von 103,5 Kilometern lange Zeit als Mitglied einer sechsköpfigen Spitzengruppe. Fünf Kilometer vor Schluss startete er zu einer Solofahrt und rettete den Vorsprung von 15 Sekunden ins Ziel.

Der Drittplatzierte Josef Benetseder, Führender in der österreichischen Cup-Wertung, war mit seinem Team aus Graz angereist und konnte dem letzten Angriff von Sydlik ebenso wenig entgegensetzen wie der Zweitplatzierte Dirk Finders (To Win Josan Cycling Team).

Zuerst schien es, als ob die Österreicher am Berg in der Südstadt ein Heimspiel hätten, und die lauten Anweisungen von Team-Manager Christoph Resl trugen auch Früchte. Alle Attacken aus dem Feld wurden von „seinen“ Profis gekontert, jede Zwischenprämie wurde von Benetseder und seinen Mannen kassiert. Im Laufe der ersten Rennhälfte meldeten Tim Gebauer (Siebter, Team Stölting), Lucas Liß (Achter, Unna) und die anderen Profis ihre Ansprüche an, indem sie attackierten. Aber ohne langfristigen Erfolg. Als sich dann die entscheidende Sechsergruppe formiert hatte, trat bei den Verfolgern ein Zeitfahrspezialist auf den Plan. Lars Teutenberg (Lexxi Speedbike) setzte sich an die Spitze des Feldes und machte einen „Zug“ auf.

Daraufhin schmolz der Vorsprung der Spitze von zwei Minuten auf 50 Sekunden. Doch Benjamin Sydlik und seine Begleiter behielten auch in dieser Phase die Kontrolle. Zwei Tage nach seinem Sieg bei der „Profirunde va Stiphout“ in Holland errang der „Youngster“ der Radsportfamilie Sydlik unter großem Jubel der Fans, die nach dem Platzregen noch ausgehalten hatten (über den gesamten Renntag waren es wohl gut 1000 gewesen) den nächsten Erfolg.

„Ich bin schon lange kein Bergrennen mehr gefahren. Ich weiß nicht, ob ich bei dieser starken Konkurrenz eine Chance habe“, hatte Sydlik noch vor dem Start gesagt. Und meinte anschließend: Den Respekt vor den Gegnern habe er bis zum Zielstrich behalten.

Bemerkenswert aus Wuppertaler Sicht war auch die Leistung von Norbert Seewald (Cycling Team), der im erlesenen Feld 19. wurde.

Einen weiteren Bericht zum Uni-Radrennen lesen Sie in der Montagsausgabe der Westdeutschen Zeitung.

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