Wuppertaler Polizei-Tagebuch Auch der Sprung vom Balkon rettet nicht vor einer Anzeige

Gastbeitrag Polizist Max Bieringer berichtet von seinen Einsätzen in Wuppertal. Neben Sturm Sabine ging es auch um einen betrunkenen Autofahrer.

 Als der Sturm Sabine durch Wuppertal wirbelte, war die Polizei bei vielen Einsätzen auf eine gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr angewiesen, so wie an der Moltkestraße, wo ein Baum auf ein Auto gekracht war.

Als der Sturm Sabine durch Wuppertal wirbelte, war die Polizei bei vielen Einsätzen auf eine gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr angewiesen, so wie an der Moltkestraße, wo ein Baum auf ein Auto gekracht war.

Foto: Kurt Reiswig

Am vorletzten Wochenende hatte Sturmtief Sabine auch Wuppertal fest im Griff. Die Einsätze waren von umgestürzten Bäumen und Baugerüsten und sonstigen, meist ähnlichen sturmbedingten Schäden geprägt. Meist konnten wir die Behinderungen und Schäden jedoch, auch Dank der guten Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, schnell beseitigen. Dabei sind wir auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen, da sie über die nötigen Werkzeuge und Möglichkeiten verfügt, um solche Einsätze zu bewältigen.

Zum polizeilichen Alltag gehören jedoch auch unspektakuläre Tätigkeiten, seien es ausgiebige schriftliche Arbeiten auf der Wache oder Schutzmaßnahmen bei Personen oder Gebäuden, die aber von einer aktuellen Gefährdungsbewertung abhängig sind.

In einem der vergangenen Nachtdienste gingen wir einem Hinweis nach, dass eine Person ohne Führerschein und unter dem Einfluss berauschender Mittel in seinem Auto unterwegs sein sollte – just in diesem Moment. Bei den Ermittlungen an der Adresse des Verdächtigen fanden wir das beschriebene Fahrzeug vor, das der Beschuldigte gefahren haben sollte.

Stark alkoholisiert – aber trotz zweier Stürze nicht verletzt

Trotz mehrfachem Klingeln und Klopfen öffnete man uns aber nicht. Kurze Zeit später sahen wir, wie der Mann versuchte, mit einem Sprung vom Balkon vor uns zu fliehen. Nachdem wir ihn erst augenscheinlich verletzt im Garten liegend entdeckten, versuchte er sich vor uns zu verstecken. Er humpelte scheinbar stark alkoholisiert durch den gesamten Garten, kletterte über einen Stacheldrahtzaun und gelangte auf die andere Seite. Da er den Zaun jedoch sehr unelegant überquert hatte, stürzte er auf der anderen Seite auf den Asphalt. Dort konnten wir ihn schließlich festhalten.

Wegen seines Sturzes verständigten wir zunächst einen Rettungswagen, damit eventuelle Verletzungen des Mannes in Augenschein genommen werden konnten. Es stellte sich heraus, dass er zwar stark alkoholisiert war, die Stürze aber ziemlich glimpflich überstanden hatte. Nun erwartet ihn eine Strafanzeige.

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