Wie gut ist der Winterdienst?

Der Ausschuss zieht ein positives Zwischenfazit. Der Leiter des Tiefbauamtes spricht von einem „vernünftigen Standard“.

Sprockhövel. Ein Sachstandstandsbericht zum Winterdienst? „Der macht doch erst Sinn, wenn der Winter wirklich abgeschlossen ist“, sagte der Beigeordnete Bernd Woldt im Ausschuss für Umwelt, Verkehr, öffentliche Sicherheit und Ordnung. Also gibt es den Bericht in der nächsten Sitzung, doch Willi Schäfers konnte sich ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. Denn dass sich der Winter noch einmal mit Schneechaos zurückmeldet, ist unwahrscheinlich und das Zwischenfazit der Anwesenden fiel äußerst positiv aus. „Man kann ihnen und ihrem Team nur ein Lob aussprechen“, sagte Astrid Timmermann (FDP) zum Leiter des Tiefbauamtes und stand mit ihrer Meinung nicht allein. Einige Ausschussmitglieder bemühten den Vergleich mit anderen Städten, bei dem Sprockhövel besser abschnitt. Aber ist das unbedingt ein Gradmesser?

Woldt räumte ein, dass es viele Rückmeldungen bei der Stadt gab, „sowohl positive als auch negative“. Schwierigkeiten hätte es zum Beispiel bei der Räumung von Bushaltestellen gegeben. Barbara Taiber, sachkundige Bürgerin, monierte, dass auf Wegen oft nur ein so schmaler Streifen freigeräumt worden war, dass es für Rollstuhlfahrer kein Durchkommen gab. Das läge aber nicht unbedingt immer im Aufgabenbereich der Stadt, auch private Eigentümer seien hier gefordert, so die Verwaltung.

„Es gibt jedes Jahr Leute, die ihrer Räumpflicht nicht nachkommen“, sagte Schäfers am Freitag noch einmal im Gespräch mit der WZ. Allerdings stünden auch die vor den gleichen Problemen wie die Mitarbeiter des Bauhofes. „Wir wussten nicht mehr, wohin mit dem Schnee“, so Schäfers, der froh war, dass die Stadt die weiße Pracht unter anderem auf dem alten Sportplatz Haßlinghausen abladen konnte.

Oft hätten sich Hausbesitzer gemeldet, dass die städtischen Raumfahrzeuge die gerade privat freigeräumten Wege von der Straße aus wieder „zugeschüttet“ hätte. „„Es war einfach zu viel Schnee. Das hatte was von einem Ping-Pong-Spiel“, so Schäfer.

Die Finanzmisere der Stadt machte indes auch vor dem Winterdienst nicht halt. In einigen Randbezirken seien zum Beispiel Wege nicht mehr geräumt worden. „Früher fiel das unter freiwillige Leistungen“, so Schäfers, der für die Zukunft zu bedenken gibt: „Es lief zuletzt sehr positiv. Wir halten einen vernünftigen Standard, aber wir sind jetzt an einem Punkt angekommen, an dem man nicht mehr weiter zurückschrauben kann.“

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