Wildparker blockieren Rewe-Plätze

Filialleiter Thomas Röttcher will künftig härter gegen die Parksünder auf dem Marktareal vorgehen.

Wildparker blockieren Rewe-Plätze
Foto: ati

Kaarst. Für Thomas Röttcher ist es ein Ärgernis. Dreimal täglich kontrollieren seine Mitarbeiter den überschaubaren Parkplatz des Rewe-Marktes an der Neusser Straße 6-10. Röttcher hat den Parkplatz gepachtet und zahlt entsprechend Miete, doch bei den regelmäßigen Kontrollgängen könnte man als Beobachter auf die Idee kommen, dass es sich dabei um einen kostenlosen Parkplatz für die Allgemeinheit handelt. Das Wildparker-Problem beschäftigt den Unternehmer bereits seit geraumer Zeit.

Thomas Röttcher, Filialleiter

Und innerhalb dieser unerwünschten Gruppe gebe es sogar noch „Unterkategorien“. So werde der Parkplatz nicht nur von Kunden der umliegenden Geschäfte genutzt, sondern auch als Park-and-Ride-Platz. „Es gibt Leute, die treffen sich hier morgens, stellen ihre Autos ab und bilden Fahrgemeinschaften“, sagt Röttcher. Teilweise blockierten Autos mit Kennzeichen aus Bochum oder Köln die Stellplätze. „Jeder Parkplatz, der unberechtigt benutzt wird, kostet mich Kunden und Umsatz“, klagt Röttcher.

Mittlerweile gibt es vorformulierte Schreiben, die die Mitarbeiter bei ihren Kontrollen hinter die Windschutzscheibe der Wildparker klemmen. Laut Röttcher schrecken manche davon auch nicht zurück, den Behinderten- oder Mutter-Kind-Parkplatz zu blockieren, weil diese überdacht sind. „Bei denjenigen, die zwei oder dreimal erwischt werden, schreibe ich noch einen kleinen ,Gruß’ auf den Zettel“, sagt Röttcher, der vor der Maßnahme Abschleppen aber — noch — zurückschreckt. „Dieses Mittel will ich im Moment noch nicht einsetzen“, sagt er. Aktuell setzt Röttcher noch auf den Dialog, scheut auch die persönliche Ansprache nicht, sollte er jemanden auf frischer Tat ertappen.

Denn lässt man Falschparker von einem privaten Grundstück abschleppen, müssen die Kosten meist selbst vorgestreckt werden. Später ans Geld zu kommen, kann allerdings schwer werden. Denn verweigert der Halter des Fahrzeugs die Zahlung der Abschleppkosten, landet der Fall vor Gericht. Mittlerweile spielt der Leiter der Rewe-Filiale sogar mit dem Gedanken, den Parkplatz der Stadt zu überschreiben. „Die würde dann stündlich kontrollieren und Knöllchen schreiben“, sagt er.

Doch das Problem könnte sich sogar noch verschlimmern. Denn laut Röttcher sollen durch den Bau eines Fahrradwegs, der die Neusser Straße bereichern soll, noch Abstellmöglichkeiten außerhalb seines Parkplatzes wegfallen.

Aber warum ist der Parkplatz an der Neusser Straße 6-10 so gefragt? Bei diesem Aspekt wird die Stärke des Marktes — die zentrale Lage — zu einer Schwäche. „Von dort aus kommt man überall hin“, sagt Röttcher, der nicht ausschließen möchte, in Zukunft häufiger abschleppen zu lassen. Zunächst sollen jedoch die Kontrollen auf dem Parkplatz des 2011 eröffneten Marktes verstärkt werden. Schließlich stünde das Parkproblem bei den jährlichen Kundenbefragungen oben auf der Liste. Das soll sich unbedingt ändern.

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