Und wer hat’s erfunden?

Wer hätte das gedacht: Das erste Spaghetti-Eis hat im Jahr 1969 ein Neusser Gelatero serviert.

Rhein-Kreis Neuss. Für seine Erfinder ist Neuss nicht wirklich bekannt. Sehr zu unrecht! Denn eine ganz leckere Speise, die weltweit viele Fans hat, stammt aus der Quirinusstadt: das Spaghetti-Eis. 1969 kam Eliano Rizzardini, Inhaber des gleichnamigen Eiscafés in Reuschenberg, auf die Idee, Vanilleeis durch ein Sieb zu pressen, rote Soße und weiße Schokoladeraspel drüber - fertig sind die eiskalten Spaghetti. Heute führt der 51-jährige Antonio Casanova das Geschäft. Er kannte den inzwischen verstorbenen Erfinder des Spaghetti-Eises gut: "Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich einmal seine Eisdiele übernehmen würde." Allerdings hatte der alte Rizzardini vergessen, sein Produkt urheberrechtlich schützen zu lassen. "Er hat sich wirklich auf die Finger gebissen, als er gesehen hat, dass alle es nachmachen", erinnert sich Casanova.

Neusser sind erfinderisch: Fahrrad-Dynamo und Mini-Anhänger

Auch andere Neusser tüfteln, schrauben und entwerfen Dinge, die das Leben vereinfachen sollen. Bernhard Geilich hat seine Erfindung schützen lassen. Der Elektrotechnik-Ingenieur hat einen Fahrrad-Dynamo entwickelt, der keinen Rollwiderstand hat. "Im Prinzip ist es eine klassische Induktionsspule", erklärt er. In der Felge des Vorderrads sitzen kleine kräftige Magneten, die beim Fahren an einer Spule mit Eisenkern vorbeisausen. So entsteht elektrischer Strom - nicht viel, aber genug, um LED-Leuchten oder ein GPS-Gerät zu versorgen. Der Vorteil: "Es funktioniert sogar beim Schieben, und der Radfahrer spürt im Grunde keine Reibung wie beim herkömmlichen Dynamo." Energiesparen auf andere Weise will Andreas Scharf. Der Techniker hat einen zerlegbaren Auto-Anhänger entwickelt. Er nennt ihn AutoPorter. Der Clou: Das Gerät lässt sich mit wenigen Handgriffen und ohne Werkzeug zusammenbauen und wieder zerlegen und passt in den Kofferraum. "Es ist doch völlig unökonomisch, einen unbeladenen Anhänger hinter sich herzuziehen", erklärt Scharf. Man könnte mit dem AutoPorter eben Autos transportieren, aber auch andere schwere Gegenstände. Der Erfinder sagt: "Es ist ein platzsparender preisgünstiger Anhänger für alle Gelegenheiten." Vor zwei Jahren hat er ein Modell seiner Idee bei der Erfindermesse Kick der Industrie- und Handelskammer vorgestellt - ohne dass jemand kaufen wollte. "Vielleicht war es zu speziell. Nächstes Mal erfinde ich etwas, das sich gut verkaufen lässt", sagt Scharf.

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