Investor Kurt Krieger baut nicht im Hammfeld Neuss Pläne für Sconto-Möbelhaus im Hammfeld sind abgeblasen

Neuss. · Kaufvertrag für Gelände aufgehoben. Fläche ist somit frei für anderweitige Entwicklung.

 Es gibt bereits weitere Interessenten für das grüne Areal neben dem Möbelhaus Höffner (r.).

Es gibt bereits weitere Interessenten für das grüne Areal neben dem Möbelhaus Höffner (r.).

Foto: Berns, Lothar (lber)

Im Hammfeld wird es kein Discount-Möbelhaus der Marke „Sconto“ geben. Kurz vor Ostern reichte der Berliner Projektentwickler und Möbelhaus-Investor Kurt Krieger bei der Stadt den Wunsch nach einem Aufhebungsvertrag ein, dem am Freitag der Ältestenrat per Dringlichkeitsbeschluss entsprach. Die Fraktionsvorsitzenden taten das leichten Herzens, denn an der Fläche sind schon andere Investoren interessiert, allen voran Rheinmetall. Der Rückzug von Krieger mache die Stadt frei, so Bürgermeister Reiner Breuer, die Fläche anders zu entwickeln.

Beschlossen wurde, dass die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Krieger den Kaufpreis von 6,5 Millionen Euro erstattet. Der größte Teil war schon Ende 2015 fällig geworden, als Krieger für seinen Discounter, den er unmittelbar neben das Höffner-Möbelhaus seiner Firmengruppe platzieren wollte, 27 837 Quadratmeter kaufte. Mitte 2018 erwarb der Investor noch einmal gut 18 000 Quadratmeter für einen Grüngürtel, der die Möbelhäuser und einen Fahrradfachmarkt, über dessen Bau die Stadt seit Ende 2016 mit der Firma Zweirad-Stadler verhandelt, vom Rest der Fläche im Hammfeld-West abschirmen soll. Diese Restfläche, für die Krieger noch bis Ende 2018 eine Kaufoption besessen hatte, fiel schon damals vorzeitig an die Stadt zurück.

Der B-Plan für die „Grünfuge“
ist ebenfalls hinfällig

Mit der Aufhebung des Kaufvertrags wird auch der mit Krieger geschlossene Rahmenvertrag als „nicht geschlossen“ rückabgewickelt. Auch der Bebauungsplan für die „Grünfuge“ wird aufgehoben.

Das hängt auch mit den Plänen der Rheinmetall AG zusammen, die im Hammfeld-West ihre Hauptverwaltung plus Forschungs- und Technologiezentrum für das Tochterunternehmen Pierburg ansiedeln will. In Gesprächen mit der Stadt hatte der Automobilzulieferer, der im angrenzenden Hafen sein Niederrhein-Werk betreibt, klargestellt, das Technologiezentrum nur ins Hammfeld zu verlagern, wenn die Fläche ausreichend groß ist. Das Gebiet des ehemaligen VfR-Stadions, das die Stadt Pierburg anbieten kann, wäre alleine zu klein. Erst recht, wenn die Politik an dem Wunsch festhält, die angrenzende Hammer Landstraße – wie im Masterplan „Neuss an den Rhein“ vorgesehen – zu einem Boulevard mit Grünzug, Rad- und Fußweg zu verbreitern. Schon bei diesem Szenario müsste ein Teil der Grünfuge für Pierburg geopfert werden. Zukunftssicher aus Sicht des Unternehmens wäre die Investition aber auch erst dann, wenn noch Platz für eine künftige Expansion zur Verfügung steht. Der wäre vorhanden, wenn die bisherige Sconto-Fläche frei wird. Die Verwaltung regt an, Pierburg zur Absicherung seiner Pläne eine Kaufoption anzubieten.

Situation sei „nicht
hoffnungslos, aber schwierig“

Die Pläne, einen Zweirad-Fachmarkt zu etablieren, blieben davon unberührt. Stadler äußert sich derzeit zu seinen Absichten aber nicht, doch Karl-Heinz Baum, Vorsitzender des Planungsausschusses, rechnet mit keiner Absage wie jetzt von Krieger. Die Situation sei „nicht hoffnungslos, aber schwierig“.

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