Neusser Rennbahn am Hessentor Wird bald wieder galoppiert?

Neuss · . Seit dem 24. Juni steht die Tür für den Galopprennsport in Neuss einen Spalt weit offen. Damals hatte sich der Beteiligungsausschuss als Gesellschafterversammlung von Neuss Marketing bei nur einer Gegenstimme dafür ausgesprochen, dem erst am Aschermittwoch gegründeten „Galopp-Club Neuss-Niederrhein, ein ergebnisoffenes Gespräch anzubieten.“

 So war es mal: Seit der Pachtvertrag zwischen dem „alten“ Neusser Reiter- und Rennverein mit der Stadt am 31. Dezember 2019 ausgelaufen ist, finden auf der Bahn am Hessentor keine Rennen mehr statt.

So war es mal: Seit der Pachtvertrag zwischen dem „alten“ Neusser Reiter- und Rennverein mit der Stadt am 31. Dezember 2019 ausgelaufen ist, finden auf der Bahn am Hessentor keine Rennen mehr statt.

Foto: Klaus-Joerg Tuchel

Am Donnerstag kamen Vertreter von Neuss Marketing um Geschäftsführerin Christiane Zangs und der von einer Beigeordneten begleitete Stadtkämmerer Frank Gensler mit Präsident Marc Troellsch und Geschäftsführer Andreas Grau (beide Galoppclub Neuss Niederrhein), unterstützt von Jan Pommer, Geschäftsführer Deutscher Galopp, zusammen, um über Möglichkeiten zur Fortführung der Renntradition am Hessentor zu reden.

Danach schrieb der Verein auf seiner Facebookseite: „Mit tatkräftiger Unterstützung des Dachverbandes konnten hier erste Erfolge erzielt und die Weichen für eine zukünftige Zusammenarbeit gestellt werden.“ Troellsch resümierte optimistisch gestimmt, „die ersten Gespräche sind geführt und die ersten Schritte in die richtige Richtung gemacht“, fügte aber hinzu: „Es liegen natürlich noch viele Aufgaben vor uns.“

Pommer sieht nach dem „konstruktiven, fairen und offenen“ Treffen die Relevanz der nach Dortmund zweiten Winterrennbahn bestätigt: „Jetzt sind die Rahmenbedingungen im Grundsatz abgesteckt und sowohl der Galoppclub als auch die Stadt Neuss können daran arbeiten, für die Sitzung des Beteiligungsausschusses am 20. August einen Vorschlag zu machen, wie eine Fortführung der Rennen möglich wäre. Dafür sind noch einige Hausaufgaben zu erledigen.“ Ein Resümee, das der Neusser Stadtkämmerer zwar grundsätzlich unterschreiben könnte, jedoch in einem kleinen, aber ganz entscheidenden Punkt gerne geändert sähe: „Ich würde in dem Satz, ... ‘wie eine Fortführung der Rennen möglich wäre ...’, das Wie durch ein Ob ersetzen.“

Denn schließlich gebe es, betont Kämmerer Gensler, im Moment einen klaren Ratsbeschluss: „Galopprennsport ist passé.“ Man sei aber sehr wohl in der Lage, sich in der Verwaltung über den von ihm nicht öffentlich gemachten Vorschlag zu verständigen. „Ob wir dann eine Empfehlung geben werden, darüber ist dann zu reden – auch mit dem Bürgermeister. Am Ende des Tages muss die Politik entscheiden.“

Grundsätzlich gilt: Für die Politik hat die Weiterentwicklung der Rennbahn zu einem Familienrennpark für alle Generationen Priorität. Bis es soweit ist, sollen Zwischennutzungen möglich sein, die am Ende Neuss Marketing, dem Pächter der Rennbahn, Geld einbringen und helfen soll, die Anlage in Schuss zu halten. CDU und Grüne hatten von Verhandlungen mit dem Ziel gesprochen, „einen Vertrag über die Fortführung des Trainingsbetriebes und die Durchführung von acht Renntagen auf der Rennbahn über zunächst zwei Jahre abzuschließen.“ Doch war über diesen Antrag im Beteiligungsausschuss nicht abgestimmt worden. Die Position von Bürgermeister Breuer ist eindeutig. In einer Wahlkampfbroschüre der SPD heißt es: „Der Galopprennsport in Neuss ist Geschichte. Nun können wir die Nutzung des Rennbahnparks ohne
Galopp neu ausrichten.“

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