Zirkus Hansa ist den Osterathern ans Herz gewachsen

NRW-Ministerin Löhrmann stattet Zirkus zur Entgegennahme einer Petition einen Besuch ab.

Zirkus Hansa ist den Osterathern ans Herz gewachsen
Foto: Marc Ingel

Osterath. Es war der erste Auftritt des Zirkus Hansa seit Oktober vergangenen Jahres, als ein Sturm das Zelt der Schausteller zerstört hatte. Und wohl selten zuvor sind die Artisten vor so einem ebenso dankbaren wie zum Teil sogar enthusiastischen Publikum aufgetreten. Aufgrund der tatkräftigen Unterstützung vieler Meerbuscher konnten sich Direktor Charlie Neigert und seine Truppe ein gebrauchtes Zelt kaufen. Als Dank kam der Zirkus am Wochenende für ein Familienfest zurück nach Osterath.

Es gab tolle Sondervorstellungen für die Bewohner der Seniorenheime in Büderich, Lank und Strümp sowie des Hephata-Behinderten-Wohnheims. Eine weitere für die Bewohner des Blindenheims steht noch aus. Am Freitag hatte ein Bandonion-Ensemble mit einem Tango-Abend das Zeit eingeweiht. „Ich war ja erst ein wenig skeptisch, aber das war eine rundum gelungene Veranstaltung“, erzählt Neigert.

Am Sonntag standen dann vor allem die Kinder im Mittelpunkt. Nach einem herzhaften Biss in die Zuckerwatte, einem Foto mit Clown Ingo oder einem Zwischenstopp am Schminkstand der Internationalen Schule durften sich die Nachwuchs-Artisten in Seiltanz oder Jonglage ausprobieren, zur Belohnung gab’s Freikarten.

Ernster war das Anliegen, das sich hinter dem Wagen des Rollenden Klassenzimmers verbarg, das ebenfalls auf dem Osterather Kirmesplatz Station machte. Hier hatte der 17-jährige Jongleur Juliano Bügler erst in der vergangenen Woche seinen Schulabschluss gemacht.

Neigert übergab am Nachmittag Landesschulministerin Sylvia Löhrmann eine Petition mit der Bitte um eine bundesweite Einführung von Schulen für Reisende. Hintergrund: „Von den 300 Zirkussen in Deutschland tummelt sich fast ein Drittel in NRW und man macht sich unnötig gegenseitig Konkurrenz. Denn im Gegensatz zu anderen Bundesländern gibt es nur hier mit 15 rollenden Klassenzimmern eine ausreichende schulische Versorgung“, erklärt Zirkus-Unterstützerin Ulla Bundrock-Muhs. M.I.

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