Schützenfest Lank-Latum Brennnesselschlacht in Lank-Latum

Ab Freitag wird Schützenfest gefeiert. Auftakt ist mit der Schützenparty im Zelt. Das Ende ist am Montag.

 Die Brennnesselschlacht gehört zum Schützenfest in Lank-Latum seit Jahren dazu.

Die Brennnesselschlacht gehört zum Schützenfest in Lank-Latum seit Jahren dazu.

Foto: Verein

Das Lank-Latumer Schützenfest wartet nicht nur mit Bällen, Umzügen und Paraden auf, sondern auch mit der traditionellen Brennnesselschlacht am Kaldenberg. Dort stoppt die Freischar Latum den sonntäglichen Festzug um 15.30 Uhr an der Mittelstraße durch drei Barrikaden. Sobald alle Verhandlungen zwischen König Dieter III. Niedzwetzki und dem Freischarhauptmann fehlgeschlagen sind, müssen Königs- und Prinzenkompanie ran, um den Weg frei zu machen. Sie führen meist „Geheimwaffen” ins Feld, während die Freischar bei dem halbstündigen Hauen und Stechen mehr auf die althergebrachten, mannshohen Brennesselbüschel vertraut. Jedenfalls fliegen dann dort die Fetzen, bis die Rebellen schließlich von den Königstreuen überwältigt nachgeben müssen.

Die Vorgeschichte zu diesem heiteren Scharmützel: Nachdem am Freitag bei der großen Schützenparty mit DJ Fosco (Beginn 19 Uhr, Eintritt sechs Euro) noch alle gemeinsam gefeiert hatten, muss am Samstag zwischen den Platzkonzerten im Malteserstift (17.15 Uhr), am Alten Markt (17.15 Uhr) und an der Krahnengasse/Märjebröck (17.20 Uhr), der großen Serenade am Alten Schulhof (19 Uhr) und dem Eröffnungsball mit der Band Klangstad auf dem Schützenplatz irgendetwas vorgefallen sein, was den Freiheitsdrang der rebellischen Freischar Latum von 1608 angestachelt hat.

Jedenfalls kommen diese Braunröcke sonntags nicht zum Regimentsantreten, sondern zelebrieren um 8 Uhr ihren Festgottesdienst in St. Stephanus. Mit dem Pfarrorchester St. Andreas Gellep-Stratum und dem Männerchor Lank-Latum 1860/62 hat sich die abtrünnige Kompanie sogar in der Kirchenmusik bewanderte Unterstützung gesichert.

Vorbild ist die Auseinandersetzung der Brüder mit Söldner 1608

Damit stehen sie dem Festgottesdienst der übrigen Bruderschaft um 10.30 Uhr jedenfalls in nichts nach. Hier sind der Stephanuschor und die Fanfare St. Paulus aus Maria Hoop in den Niederlanden als musikalische Begleitung engagiert. Beim Regimentsantreten auf dem Alten Schulhof beginnt um 11.45 Uhr die Musterung des Regimentes mit Parade vor König Dieter III. mit Kriegsminister Detlef Niedzwetzki, Finanzminister Heiko Brunner, Ordonnanzoffizier Tobias Fells und Prinz Tobias Röllges. Schon jetzt steht fest: Hier platzt die Freischar hinein und liefert sich einen humorvoll-scharfen Wortwechsel mit dem Bruderschaftskönig. Diesem wird jedenfalls der Weg über die Feste Kaldenberg verwehrt, was der Monarch nicht auf sich sitzen lassen kann, so dass es zur förmlichen Kriegserklärung kommt. Fortan ist der Freistaat Latum „Feindesland”. Das ganze Spektakel geht auf eine legendäre Auseinandersetzung zwischen Söldnern und der Bruderschaft während der Fronleichnamsprozession im Jahre 1608 zurück, in der die Sebastianer siegreich geblieben sind. Zur Parade auf der Hauptstraße um 17 Uhr ist das Schützenregiment wieder vereint. Am Abend wird zusammen der Ball der Kompaniekönige (19.30 Uhr).

Der Montag ist für die Schützen dann merklich ruhiger. Der morgendliche Umzug wird vom Biwak am Rheinischen Rheumazentrum um 10 Uhr unterbrochen, dann geht es zum Frühschoppen ins Zelt. Hier werden ab 11 Uhr schon kleinere Ehrungen und Schießauszeichnungen vorgenommen. Am Abend begleitet ab 19.30 Uhr die Coverband Teamwork den Krönungsball. Den Großen Zapfenstreich zum Abschluss des offiziellen Teils zelebrieren der Bundesspielmannszug Lank-Latum von 1920 und das Blasorchester der Stadtwerke Krefeld.

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