Bürgervereine: Feste feiern in den Rheingemeinden

In Nierst und Ilverich herrschte am Wochenende Hochbetrieb.

Nierst/Ilverich. Ein Dorffest in Nierst und eines in Ilverich und das am selben Wochenende - diese Planung kann noch verbessert werden. Davon abgesehen herrschte in beiden Orten Feststimmung.

Nierst machte am Samstag ausgelassen den Anfang. Vertreter aller Vereine hatten zuletzt gemeinsam die Ärmel hochgekrempelt, ein Festkomitee gegründet, die Neue Mitte geplant und begonnen und wollten die Umgestaltung nun gemeinsam feiern. So war es nur konsequent, dass das Sommerfest mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem in Eigenregie frisch herausgeputzten Kirchplatz von St.Cyriakus anfing. Danach ging’s flugs über die Straße zur Alten Schule, wo KFD (Wein und Kuchen), Kindergarten (Theater Blaues Haus erzählte die Geschichte von Schwein Bello und Igel Willi), Adler Nierst (Torwand, Boulespielfläche), Feuerwehr, Dorfsheriffs (Fahrradcodierung), die Nierster Jagdgesellschaft, die einen Schau-Wagen mit ausgestopften Waldtieren bei der Wildtier- und Biotopschutzstiftung NRW besorgt hatte, Kött on Kleen und nicht zuletzt der Bürgerverein jeden Zentimeter des Platzes in einen Erlebnisraum verwandelt hatten. "Ein durchschlagender Erfolg", freute sich Schriftführer Ulrich Fink. Und das, obwohl Würstchen, Koteletts, Wein, Bier und selbst die Biermarken zwischenzeitlich aufgegessen, ausgetrunken und vergriffen waren. "Ich hab’ sogar noch Senf und Ketchup holen müssen", sagt Fink lachend. Und: "Wir sind so glücklich!" Auf 10000Euro schätzt er den Umsatz. Der Erlös hilft, den Platz vor der Alten Schule mit einem Payas-Brunnen zu schmücken. Doch es geht nicht nur ums Geld, betont Fink. "Es ist das erste Fest seit langem, das von allen Vereinen gemeinsam getragen wird. Das war so schön, das machen wir mit Sicherheit noch mal!"

Mit 200 Besuchern beim Tanz mit Captain Britz am Samstagabend waren die Ilvericher nicht ganz so glücklich wie ihre Nachbarn, auch wenn Manfred Schulz vom Bürgerverein die Resonanz positiv sieht. Die Ilvericher seien gekommen, nur die Auswärtigen hätten halt gefehlt.

Der frisch gewählte Nachfolger des Dauervorsitzenden Bernhard Leuchten hat aber wirklich keinen Grund, unzufrieden zu sein. Ralf Mertens ist 41, in Düsseldorf-Hamm groß geworden und erst kurz vor seiner Wahl in den Bürgerverein eingetreten. "Ich habe immer mitgeholfen, war aber nie Mitglied", meint er schulterzuckend. Seine Frau hat ihn 1994 auf die richtige Rheinseite gezogen, wo das Paar nun mit den zwei Kindern (acht und zehn Jahre alt) wohnt. Mertens hofft, dass mit ihm noch mehr jüngere Ilvericher den Weg in den Bürgerverein finden.

Dabei steht der nicht schlecht da: Etwa 620 Einwohner hat Ilverich, 120 Mitglieder der Bürgerverein - und einen hübschen Dorfplatz mit großer Wiese. Der Kampf gegen den Lärm der nahen Autobahn44 bleibe natürlich ein Thema, meint Mertens. Doch den hörte gestern niemand, als die Dixieland Hot Cats die zahlreichen Gespräche zu Bier oder Kuchen begleiteten. Dazu gab’s auch Fleisch vom Grill, mit ein bisschen Glück vom Chef persönlich gewendet.

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