Ökumenische Musikwochen in Kaarst Musik und Lyrik zum Thema Frieden

Kaarst. · Die ökumenischen Musikwochen in Kaarst umfassen drei Veranstaltungen, die sich mit dem Begriff Frieden auseinandersetzen.

 Kantor Dieter Böttcher (katholisch) Susa Weber, Kantor Wolfgang Weber (evangelisch) und Verena Kleist (v.l.) haben das Programm auf die Beine gestellt.

Kantor Dieter Böttcher (katholisch) Susa Weber, Kantor Wolfgang Weber (evangelisch) und Verena Kleist (v.l.) haben das Programm auf die Beine gestellt.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Peace, Frieden – das ist das Thema der Musikwochen in Kaarster Kirchen, die in diesem Jahr ganz im Zeichen der Ökumene stehen. Dieter Böttcher, Kantor der katholischen Kirchengemeinde, und sein evangelischer Kollege Wolfgang Weber haben bereits im Luther-Jahr 2017 die „große ökumenische Zusammenarbeit angefangen“, so Böttcher, die sie jetzt gemeinsam als künstlerische Leiter der diesjährigen Musikwochen fortführen.

Eine künstlerische, musikalische und politische Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden steht im Mittelpunkt der ersten Veranstaltung „Dona nobis pacem“ am Sonntag (10. November) in der Auferstehungskirche. „Der Begriff Frieden ist mehrdimensional zu verstehen“, erklärt Dramaturgin Verena Kleist. „Frieden im Sinne physischer Entwaffnung, in der Kommunikation sowie durch den Schutz der Erde, unserer Lebensgrundlage.“ Dafür hat Kleist unterschiedlichste Texte, die sie zum Teil bearbeitet hat, recherchiert. Der älteste Text aus „Simplicissimus“ stamme aus dem Jahr 1668, der jüngste sei von 2017 aus einem Beitrag zur Ausstellung „Peace“ im Frankfurter Museum Schirn, so Kleist weiter. Vorgetragen werden die Lyrik- und Prosa-Texte von der Schauspielerin Susa Weber.

Dazu korrespondieren die musikalischen Darbietungen der Altistin Angela Froemer, Veit Scholz am Fagott und Wolfgang Weber, der sowohl Orgel, Klavier als auch Synthesizer spielen wird. Ein ungewöhnliches Klangerlebnis verspricht er bei der Arie aus dem Messias von Georg Friedrich Händel. Mit einem Effektgerät werde das Fagott von Scholz verbunden. „Dadurch wird der Ton elektronisch verfremdet und der Sound ein völlig anderer“, so Weber. Das traditionelle „Interkulturelle Friedensgebet“ ist in diesem Jahr in den Rahmen der Musikwochen integriert.

Ein großes Konzert mit rund 140 Chorsängern, einem etwa 25-köpfigen Orchester, drei Solisten sowie einem Muezzin in der Kirche St. Martinus rundet die ökumenischen Musikwochen ab. Bei der Veranstaltung wird es eine Uraufführung unter dem Titel „Global Peace Index“ geben. Diese tatsächlich existierende, aber eher absurd erscheinende Bemessungsgrundlage zur Skalierung der Friedfertigkeit von Nationen haben Wolfgang Weber und Verena Kleist musikalisch und dichterisch umgesetzt. Im Mittelpunkt steht „The Armed Man – A Mass for Peace“ von Sir Karl Jenkins. Der Waliser Komponist hat die Messe für Chor, Soli und Orchester den Opfern des Kosovokrieges gewidmet. „Parallel dazu läuft auf einer Leinwand ein tonloser Film von Hefin Owen“, erklärt Böttcher. Owen schuf seinen Film über Kriegsschauplätze, aber auch mit Bildern von Hoffnung und Frieden eigens zur Musik von Jenkins.

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