Zweite Einkaufspassage in Grevenbroich Coens-Eigentümer kauft „Monti“

Grevenbroich. · Die Deutsche Konsum Reit AG will den Montanushof beleben, inklusive Freizeitfläche.

Ende des vergangenen Jahres hat die Deutsche Konsum Reit (DKR) die Coens-Galerie erworben. Nun gehört ihr auch der Montanushof. Über den Verkaufspreis schweigt sich das Brandenburger Unternehmen aus. Es teilt lediglich mit, dass es im Frühjahr bundesweit insgesamt neun Einzelhandels-Immobilien für mehr als 48 Millionen Euro übernommen hat. Der Montanushof mit rund 28 000 Quadratmetern Mietfläche sei darunter das größte Erwerbsobjekt.

Die 2008 gegründete DKR ist spezialisiert auf den Erwerb und Betrieb von Einzelhandelsobjekten, die Entwicklungspotenzial haben. „Insofern war auch der Montanushof für uns interessant“, sagt Investmentvorstand Alexander Kroth. „Wir werden untersuchen, inwiefern das Center weiter belebt werden kann.“

Das soll in Abstimmung mit den Bestandsmietern geschehen, zu denen prominente Namen wie Woolworth, Adler, Rossmann und Deichmann zählen – und ein Hotel der Best-Western-Kette. Die durchschnittliche Restlaufzeit liege bei sieben Jahren, die Jahresmiete aktuell bei rund 2,2 Millionen Euro.

Der derzeitige Leerstand von 29 Prozent bietet nach Einschätzung der DKR „ein deutliches Wertschöpfungspotenzial“, das schrittweise realisiert werden soll. „Ein Schema X lässt sich auf ein solches Objekt natürlich nicht überstülpen“, sagt Alexander Kroth. „Wir werden Schwachstellen identifizieren, um auf dieser Basis ein neues Konzept zu erstellen.“

Dabei habe die Deutsche Konsum Reit auch die erste Etage des Montanushofs im Blick, also die frühere Freizeit-Ebene mit rund 6000 brach liegenden Quadratmetern, die vor Jahren den legendären „Dorfplatz“ beherbergten.

Laut DKR ist eine Freizeitnutzung des Zentrums wünschenswert

„Diese Fläche birgt Potenziale – und sie ist gleichzeitig eine große Herausforderung“, sagt Alexander Kroth. „Wir brauchen dort ein besonderes Konzept.“ Einzelhandel sei generell in Obergeschossen schwierig zu realisieren, gleichzeitig aber nicht ausgeschlossen. Zur Belebung des Zentrums wäre eine Freizeitnutzung wünschenswert – „aber nicht so, wie es früher war, heute sind die Ansprüche etwas anders“, sagt Kroth. Es gebe zwar einige Ideen für die große Fläche, die seien aber noch nicht spruchreif.

In der Coens-Galerie arbeite die DKR zurzeit daran, die Leerstände adäquat zu füllen. „Wir sind mit Mietinteressenten im Gespräch“, betont der Investmentvorstand. Das gelte auch für eine im ersten Obergeschoss liegende größere Fläche, die vor Jahren von einem Fitness-Center belegt worden war. „Dafür gibt es diverse Konzepte. Wir prüfen momentan, welches für die Einzelhandelslandschaft im Grevenbroich am förderlichsten ist“, sagt Kroth.

Das Unternehmen werde darauf achten, dass sich „die Coens“ und „der Monti“ nicht „gegenseitig kannibialisieren“, wie Vorstand Alexander Kroth betont. „Wir werden genau darauf achten, wo welches Sortiment oder welche Dienstleistung hin passt und welche Lösung für den jeweiligen Standort die beste ist.“ Das Ziel sei es, die Einzelhandelslandschaft in der Grevenbroicher Stadtmitte zu beleben.

Dass das gelingen mag, darauf hofft auch Bürgermeister Klaus Krützen. „Es kann nur gut sein, wenn die beiden Zentren in einer Hand sind“, erklärt der Verwaltungschef. Krützen will mit dem neuen Besitzer des Montanushofs „schnell Kontakt aufnehmen“, um mehr über dessen Pläne zu erfahren.

Nach eigenen Angaben umfasst das Gesamtportfolio der Deutsche Konsum Reit derzeit 118 Einzelhandelsimmobilien mit einer jährlichen Miete von rund
46 Millionen Euro.

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