Schwimmen in Grevenbroich Bad schließt ab 380 Besuchern

Grevenbroich. · Bad-Betreiber GWG Kommunal sucht derzeit nach einer tragfähigen Lösung.

 Nicht immer ist es im Schlossbad so leer wie am etwas kühleren Dienstag. An heißen Tagen müssen Besucher mit Wartezeiten rechnen.

Nicht immer ist es im Schlossbad so leer wie am etwas kühleren Dienstag. An heißen Tagen müssen Besucher mit Wartezeiten rechnen.

Foto: Dieter Staniek

Ein Jahr nach seiner Eröffnung scheint das Schlossbad bei den Grevenbroichern angekommen zu sein. Denn die Besucherzahlen seien gut – „wir sind sehr zufrieden“, signalisiert Willi Peitz, Geschäftsführer des Bad-Betreibers. Bei heißem Wetter ist der Ansturm auf die Becken sogar so groß, dass zeitweise niemand mehr in die Halle hineinkommt. „Das allerdings ist ein Problem“, sagt Peitz. „Wir haben das erkannt und arbeiten derzeit an einer Lösung.“

Geschlagene 70 Minuten habe ihr Sohn warten müssen, als er in der vergangenen Woche mit einem Freund das Schlossbad besuchen wollte, berichtet eine Mutter, die namentlich nicht genannt werden möchte. „Die Jungen wollten ihre Zweistunden-Tickets einlösen, mussten aber 70 Minuten in der Nähe der Kasse ausharren – und zwar so lange, bis jemand anderes das Bad verlassen hatte“, schildert sie. Andere Badegäste seien nicht so geduldig gewesen, sie hätten den Wartebereich nach 20 Minuten genervt verlassen. Ähnliche Erfahrungen werden derzeit auch in den Sozialen Netzwerken geteilt.

„Das ist ärgerlich – und ich habe Verständnis dafür, dass unsere Besucher in solchen Fällen ein wenig frustriert sind“, reagiert Willi Peitz auf kritische Stimmen. Der Hintergrund für den Ärger: Zurzeit macht das Kassensystem des Schlossbades bei maximal 380 Personen dicht, dann kommt zunächst niemand mehr durchs Drehkreuz, das zu den Schwimmbecken führt. Es geht erst dann weiter, wenn jemand das Bad verlässt – ein ähnliches Verfahren wie in einem Parkhaus. Das geschehe einerseits aus Sicherheitsgründen, betont Peitz („Das hat mit der Aufsicht an den Beckenrändern zu tun“), andererseits auch aus Rücksicht auf die Badegäste. „Die Leute, die bezahlt haben, sollen auch vernünftig schwimmen können“, argumentiert der Geschäftsführer.

In der Zentrale der GWG Kommunal wird zurzeit überlegt, wie der Besucher-Frust eingedämmt werden kann. „Wir nehmen das Thema sehr ernst und haben es schon auf der Tagesordnung“, sagt Willi Peitz. „Vor den Sommerferien wollen wir die Situation analysieren und eine möglichst tragfähige Lösung finden.“ Optimal wäre es, wenn es schon jetzt eine Liegewiese hinter dem Bad gäbe, dort könnten dann „Chill-Bereiche“ für die Besucher eingerichtet werden, für die das Schwimmen eher zweitrangig ist – dann könnten möglicherweise auch mehr Besucher eingelassen werden. Wie berichtet, konnte die Wiese aus Gründen des Vogelschutzes in diesem Jahr nicht angelegt werden, 2020 soll sie aber zur Verfügung stehen.

Das Schlossbad, dessen Vorplatz derzeit gestaltet wird, wurde am 4. Juli 2018 eröffnet – also am Donnerstag vor einem Jahr. „Wir haben uns zwölf Monate lang sozusagen in der Lern-Phase befunden, um Erfahrungen zu sammeln“, sagt Peitz. „Diese Zeit haben wir gebraucht, nun können wir unsere Konzepte – in Zusammenarbeit mit einem externen Berater – auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls ändern oder erweitern.“ Zum Jahrestag will GWG Kommunal eine erste Bilanz ziehen. Vorher möchte Willi Peitz keinen Einblick in die Besucher-Zahlen geben – er sagt nur so viel: „Wir sind außerordentlich zufrieden und freuen uns darüber, dass unser Schlossbad so gut angekommen ist.“ Der Zahl der Badegäste liege mehr als 30 Prozent über dem ursprünglich vom Betreiber kalkulierten Schnitt.

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