Fußball Fußball-Oberliga kehrt zum klassischen Modus zurück

In der kommenden Saison wird die Oberliga-Meisterschaft wieder mit Hin- und Rückspielen ausgetragen.

 Zwischen Turu 80 und TSV Meerbusch ging es oft emotional zu. Das Duell soll es in der kommenden Saison wieder zweimal geben.

Zwischen Turu 80 und TSV Meerbusch ging es oft emotional zu. Das Duell soll es in der kommenden Saison wieder zweimal geben.

Foto: Falk Janning

Daniel Rey ist bei Turu 80 aktuell der Mann für alle Fälle. Am Ende der gerade abgelaufenen Saison schlüpfte der etatmäßige Abwehrchef des Fußball-Oberligisten sogar kurzzeitig in die Rolle des Interimstrainers als Vertreter des damals erkrankten Francisco Carrasco. Am Dienstagabend war Rey nun in Funktionärsmission für seinen Klub unterwegs. Der 34-Jährige vertrat die Turu bei der großen Videokonferenz aller 21 Oberligavereine, in der gemeinsam mit dem Verbands-Fußball-Ausschuss darüber diskutiert wurde, in welchem Modus die Saison 2022/2023 ausgetragen werden soll. Insgesamt 13 Vereine sprachen sich dabei für die Rückkehr zum herkömmlichen System mit einer Hin- und einer Rückrunde und insgesamt 40 Spielen aus. Die restlichen acht Klubs tendierten eher dazu, die Liga nach einer einfachen Runde und 20 Spielen wieder in eine Auf- und Abstiegsrunde zu splitten, was dann nur noch neun beziehungsweise zehn weitere Saisonspiele nach sich ziehen würde. Dass es in dieser Frage keinen Konsens zwischen allen Beteiligten geben würde, war zu erwarten. Während gerade die großen Zugpferde wie der KFC Uerdingen oder die SSVG Velbert ein gesteigertes Interesse an einem System mit Hin- und Rückrunde und 20 garantierten Heimspielen mit entsprechenden Zuschauereinnahmen haben dürften, gibt es andere Klubs, die eine „Mammutsaison“ mit 40 Partien sowohl organisatorisch als auch budget-technisch an Grenzen bringen dürfte. Daniel Rey sprach sich in der Runde jedenfalls für eine Rückkehr zum herkömmlichen System aus. „Natürlich sind 40 Spiele kräftezehrend. Aber wir freuen uns doch gerade auf die Heimspiele gegen Uerdingen, Velbert oder Bocholt. Im anderen Modus hätten wir diese Heimspiele gar nicht garantiert“, erklärt Rey.

MSV Düsseldorf möchte so viele Spiele wie möglich machen

Auch auf Seiten des Aufsteigers MSV Düsseldorf sieht man das ähnlich. „Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Aber wir als Neuling möchten so viele Spiele wie möglich machen und alles aufsaugen. Daher sind wir für eine Hin- und Rückrunde“, sagt MSV-Trainer Mohamed El Mimouni. Vor diesem Hintergrund dürften sowohl Turu 80 als auch der MSV Düsseldorf die am gestrigen Donnerstag verkündete Entscheidung des Fußballverbandes mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen haben.

Entsprechend der mehrheitlichen Meinung der Liga kehrt man in der Oberliga zunächst zu einem klassischen Modus mit einer Hin- und einer Rückserie zurück. „Zunächst“, weil sich der Verband verständlicherweise eine Hintertüre offenhalten möchte. „Wir werden all die Regeln, die wegen Corona in der vergangenen Saison gegolten haben, auch in der neuen Spielzeit anwenden können“, betont Wolfgang Jades, der Vorsitzende des Verbandsfuußballausschusses des Fußballverbandes Niederrhein (FVN). Heißt: Wenn absehbar ist, dass es beispielsweise aufgrund einer neuerlichen Coronawelle nicht möglich sein wird, eine komplette Hin- und Rückrunde zu bestreiten, kann der Ausschuss nach Beendigung der Hinrunde eingreifen und auf die abgespeckt Variante mit einer Auf- und einer Abstiegsrunde umschwenken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort