NRW NRW: Die Bilanz nach den Karnevalszügen am Sonntag

NRW. Nach den Karnevalszügen am Sonntag zieht die Polizei in Nordrhein-Westfalen Bilanz. Ungewöhnlichen Ausschreitungen habe es nicht gegeben. Ein immer wiederkehrendes Problem aber: je mehr Alkohol im Spiel ist, desto unangenehmer wird die Stimmung.

 Symbolbild

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Foto: Bischof, Andreas (abi)

Noch vor dem Höhepunkt am Rosenmontag fanden am Sonntag in den Stadtteilen die Veedelszüge statt. In Mörsenbroich, Gerresheim und Eller beispielsweise zogen die Jecken bereits durch die Straßen - in Niederkassel wurde beim traditionellen Tonnenrennen gefeiert. Und trotz kalter Temperaturen füllten die Narren Altstadt und Königsallee.

Damit in Sicherheit geschunkelt und getanzt werden konnte, hatten Feuerwehr und die Hilfsorganisationen in Düsseldorf 173 zusätzliche Einsatzkräfte bereitgestellt. 65 Menschen wurden in den vier Erste-Hilfe Bereichen versorgt, 34 davon mussten allerdings in ein Krankenhaus gebracht werden. Weiterhin berichten die Beamten von 9 Jugendlichen, die wegen zu viel Alkohol behandelt werden mussten — weniger als im vorherigen Jahr. Ebenfalls weniger Notfalleinsätze habe es gegeben: bis 18 Uhr musste der Rettungsdienst 195-mal ausrücken, 2017 waren es noch 256 Notfalleinsätze gewesen. Außerdem hat es zwei Feuermeldungen im Bereich Düsseldorf gegeben. Der Bericht der Feuerwehr zählt bis 18 Uhr insgesamt 272 Einsätze von Feuerwehr, Rettungs- und Sanitätsdienst.

Karnevalssamstag in Düsseldorf - die schönsten Bilder vom Kinderkarnevalszug
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In Köln und Leverkusen berichtet die Polizei weniger Kriminalität als in den Vorjahren. Allerdings können sich die zahlen natürlich nach dem Rosenmontag noch einmal ändern.

Bisher befinden sich 43 Personen in Polizeigewahrsam — meist weil sie zu viel Alkohol intus hatten und das Motto „Mer Kölsche danze us der Reih“ anscheinend zu wörtlich nahmen. 147 Strafanzeigen nehmen die Beamten auf, 50 davon wegen Körperverletzung heißt es. Darüber hinaus habe es Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz gegeben, Sachbeschädigungen, Taschendiebstähle oder Beleidigungen gegeben. In drei Fällen waren die Beschuldigten wohl nicht so fügsam: es wurde sich gegen die Polizeibeamten gestellt — auch hier kam es zur Anzeige. Außerdem werden drei Sexualdelikte gezählt.

Leicht zugenommen hat die Zahl der Strafanzeigen in Leverkusen: 16, zwei mehr als im Vorjahr verzeichnen die Beamten. Auch hier geht es, wie in Köln, vor allem um Körperverletzung und Diebstahl oder den illegalen Konsum von Drogen.

Karnevalstreiben auf der Kö
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In Uerdingen feierten 60.000 Jecke und schauten sich den Tulpensonntagszug an, der wie immer pünktlich um 13.11 Uhr startete. Dank der deutlichen Präsenz der Polizei gab es nur wenige Auseinandersetzungen: die Lage blieb ruhig, resümieren die Beamten. Neun Platzverweise und ebenfalls neun vorübergehende Festnahmen wurden gezählt.

Am Kappessontagszug in Neuss waren trotz Regen viele Jecken auf den Beinen und es wurde ausgelassen gefeiert. Doch auch in diesem Jahr bleiben Straftaten nicht aus, heißt es im Bericht der Polizei.

Tulpensonntagszug zieht durch St. Tönis
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Zu viel Alkohol und die dadurch entstehenden Rangeleien führten zu 24 Platzverweisen, drei Festnahmen und neun Strafanzeigen. Drei Schlägereien und fünf Diebstähle waren unter anderem Auslöser für die Anzeigen, so die Beamten. Im Gedränge kam es offenbar zu zwei Handy- und drei Taschendiebstählen. Auch mit einem Betrunkenen, der sich gegen die Ordnungsmaßnahmen der Polizei wehrte, mussten die Einsatzkräfte umgehen — verletzt wurde in diesem Falle jedoch niemand. Die Beamten ermitteln nun in allen geschilderten Fällen.

Um die 14.000 Menschen waren am Tulpensonntag auf den Straßen in Mönchengladbach unterwegs. Der Tag sei ohne ungewöhnliche Vorkommnisse verlaufen, heißt es von Seiten der Polizei.

Karneval in Düsseldorf: Das sind die politischen Mottowagen
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Trotzdem müssen in 45 Fällen Unruhestifter das Karnevalstreiben verlassen - zwei Beamte wurden dabei sogar leicht verletzt. 10 Personen wurden außerdem festgenommen. Darunter ein Fall von Vandalismus: ein junger Mann wollte den Außenspiegel eines Polizeiwagens abtreten. Dass der Mannschaftswagen aber keineswegs leer war, hatte er wahrscheinlich übersehen. Eine schweren Vorfall hatten die Beamten dann doch noch zu vermelden. Ein 25-Jähriger wurde in Rheindalen zum Opfer körperlicher Gewalt, als er versuchte einen Streit zu schlichten. Ein Schlag mit einer Flasche auf den Kopf brachte ihn ins Krankenhaus, wo er ambulant behandelt wurde.

Am frühen Sonntagabend berichtet die Polizei von einem weitestgehend ruhigen Karnevalswochenende, wobei steigendes Aggressionspotential mit dem steigenden Alkoholpegel nicht auszuschließen sei.

Nur drei Platzverweise und eine Festnahme eines pöbelnden jungen Mannes (22) haben die Beamten in Willich zu melden. In Niederkrüchten war für acht Personen die Feiere frühzeitig beendet, darunter ein 19-Jähriger, der der Körperverletzung beschuldigt wird. Marihuana statt Alkohol könnte das Motto einiger Jecken in Nettental-Kaldenkirchen gewesen sein: hier wurde wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelegsetz in sechs Fällen Anzeige erstattet. In Tönisvorst bleib es bis auf zwei Platzverweise und eine Festnahme friedlich — allerdings meldete am Mittag eine junge Krefelderin, sie sei sexuell belästigt worden. Der als Minion verkleidete Täter verschwand nachdem er die 17-Jährige unsittlich berührt hatte in der Menschenmenge auf der Ringstraße. Sachdienstliche Hinweise nimmt die Polizei unter der Nummer 02162/377-0 entgegen. Abschließend vermelden die Beamten aus Viersen drei Anzeigen wegen Körperverletzung, fünf Mal gab es ein verfrühtes Aus für einzelne Jecke und eine Person wurde festgenommen. paho

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