Pkw-Dieb stirbt bei Schusswechsel

Ein 31 Jahre alter Mann ist am Sonntagabend von einem Polizisten erschossen worden.

Mönchengladbach/Rheydt. Es ist 22.50 Uhr, als ein junger Mann am Sonntagabend auf dem Weg nach Hause an der Wilhelm-Schiffer-Straße in Rheydt vorbei kommt. Dort bietet sich ihm ein schreckliches Bild: Die Kreuzung zur Bachstraße ist hell erleuchtet, ein Kamera-Team macht Aufnahmen, neugierige Anwohner versuchen heraus zu bekommen, was passiert ist. Auf dem Bürgersteig liegt eine weiße Plane. Überall stehen Polizei-Beamte.

Was ist passiert? Die Gladbacher Polizei schildert den Vorgang wie folgt: Gegen 21.14 Uhr sei sie von Zeugen zur Mittelstraße gerufen worden. Diese hatten beobachtet, wie sich Diebe auf dem Parkplatz des Edeka-Supermarktes an dort geparkten Autos zu schaffen machten.

Eine Polizeistreife sei daraufhin an die angegebene Stelle gefahren und habe einen Tatverdächtigen noch vor Ort angetroffen, so die Polizei. Als dieser die Streife gesehen habe, habe er die Flucht ergriffen. Die Beamten verfolgten den Flüchtenden. Als sie ihn an der Ecke Wilhelm-Schiffer-/Bachstraße hatten festnehmen wollen, habe der 31-jährige Gladbacher eine Waffe gezogen und das Feuer auf die Beamten eröffnet.

Es kam zu einem Schusswechsel mit einem Polizeibeamten. Hierbei wurde der Gladbacher schwer verletzt und starb kurz darauf nach der Einlieferung in ein Krankenhaus. Beamte der Polizei wurden nicht verletzt. Die Polizei hat eine Ermittlungskommission eingerichtet.

Der 31-jährige Gladbacher soll, nach Informationen der Redaktion, bereits vor dem Schusswechsel mit dem Polizeibeamten einen Passanten mit seiner Waffe bedroht haben. Zudem soll er der Polizei bereits hinreichend bekannt gewesen sein.

Nähere Angaben wollten die Ermittler am Montag nicht machen und verwiesen auf die Staatsanwaltschaft. Auch dort gab man an, sich erst heute zu dem Vorfall äußern zu können.

Die Gladbacher Polizei ist jedoch auf der Suche nach Zeugen des Schusswechsels. „Das müssen viele Leute mitbekommen haben, denn es war ja Kirmes und noch viel los auf den Straßen“, sagte Polizeipressesprecher Willy Theveßen.

Besonders der Fahrer eines Renault-Twingo wird gebeten, sich dringend bei den Beamten zu melden (MG 290). Er soll direkt am Tatort mit seinem Wagen gestanden haben und dann rückwärts gefahren sein, um sich aus der Schusslinie zu bringen.

„Ich kann mich nicht daran erinnern, dass in Mönchengladbach schon einmal jemand durch einen Polizeibeamten zu Tode gekommen ist“, so Theveßen. Deutschlandweit haben Polizisten im vergangenen Jahr mit Schüssen aus ihrer Dienstwaffe acht Menschen getötet und 23 verletzt. In den meisten Fällen war Notwehr der Grund, warum deutsche Polizisten zur Waffe griffen. In NRW gab es 2010 sechs Schussabgaben durch Polizisten. Dadurch wurden drei Menschen verletzt, zwei starben.

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