Ökologie: „Eli“ und die Kraft der Sonne

Das Land unterstützt den großen Einsatz erneuerbarer Energie in den Städtischen Kliniken mit 136000 Euro. Das spart pro Jahr fast eine halbe Million.

Rheydt. Als erstes Krankenhaus in NRW setzt das Elisabeth-Krankenhaus in Rheydt konsequent auf erneuerbare Energien und baut eine Solarthermieanlage, wie sie in dieser Größe im Land bisher selten zu finden ist. Ergänzt wird das ganze von einer Fotovoltaik-Anlage und einem modernen Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung.

Als "vorbildlich", lobt NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben das Projekt und überbringt den Zuwendungsbescheid über rund 136000 Euro, mit dem das Land das Projekt fördert, persönlich. "Klimaschutz beginnt in den Kommunen", sagt Oberbürgermeister Norbert Bude bei der Vorstellung des Projekts.

Ist die Anlage in den Städtischen Kliniken erst installiert, werden gegenüber der heutigen, 40 Jahre alten Heiz-Anlage jedes Jahr 1500 Tonnen Kohlendioxid eingespart. "Die Sonne schickt uns täglich so viel kostenlose Energie, dass wir sie nie vollständig nutzen können", schwärmt Diplom-Ingenieur Hermann-Josef Wester, der die neuen Energie-Anlagen fürs "Eli" konzipiert hat.

Aber die neue Technik ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sie rechnet sich auch. Die Städtischen Kliniken investieren zwar 3,7 Millionen Euro, aber sie sparen im Gegenzug auch jährlich 420000 Euro ein. "Eine solche Anlage muss sich in weniger als zehn Jahren rentieren", erklärt Ingenieur Wester, "und das tut diese."

Ungewöhnlich ist zudem, dass die Solarthermieanlage nicht nur zur Wärmegewinnung, sondern auch zur Kälteerzeugung genutzt werden soll. Klimatisierung ist besonders energieintensiv, wird aber bei den in den kommenden Jahren wahrscheinlich heißer und feuchter werdenden Sommern immer notwendiger.

Die vielen Flachdächer des Elisabeth-Krankenhauses werden also in Zukunft zur Energiegewinnung genutzt: Die geplante Solarthermie-Anlage wird nach den derzeitigen Plänen 660 Quadratmeter Kollektorfläche umfassen und damit eine der größten in Nordrhein-Westfalen sein. Die Fotovoltaik-Anlage, mit deren Bau nun direkt begonnen werden soll, wird jährlich etwa 2400 Kilowattstunden elektrische Energie erzeugen.

Und damit ist für das Elisabeth-Krankenhaus noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht: Das Blockheizkraftwerk, das mit seiner Kraft-Wärme-Kopplung besonders effizient arbeitet, soll später mit Biogas betrieben werden und damit absolut kohlendioxid-neutral sein.

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