Museum Abteiberg: Nach Tunnel kommt die Garage

Gregor Schneider schafft am Museum neuen Zugang.

Mönchengladbach. Immer wieder wird Susanne Titz gefragt, was da auf dem Außengelände des Museums Abteiberg entsteht. Sie weiß, wie es innen ungefähr einmal aussehen wird, doch "Details verrate ich nicht", sagt die Museumsdirektorin. Kein Geheimnis bleibt, dass der Künstler Gregor Schneider nach dem Abbau der Außen-skulptur "End" zurzeit erneut einen besonderen Museumsausgang am Abteiberg errichtet: eine Garage. Ab 12. Dezember, 12Uhr, wird das Projekt gezeigt und ist für eine begrenzte Zeit begehbar.

Vielleicht reizt seine Entstehung deswegen zu Nachfragen, weil das neue Kunstobjekt so gewöhnlich ist und angesichts der "großartigen Shed-Architektur" (O-Ton Titz) des Museums die schlichte Nutzarchitektur besonders ins Auge fällt.

Durchaus gewollt, sagt Susanne Titz, denn "Gregor Schneider überrascht gerade dadurch, dass er das Gewöhnliche zeigt". Bisher Alltägliches und Vertrautes erscheint dem Betrachter fremd. Ein so alltägliches und vertrautes Objekt etwa, wie die Garage auf der Unterheydener Straße in Rheydt, in der sich ein Nachbar des Künstlers täglich in seinem Auto betrank. Sie war für Gregor Schneider Inspiration und Auftakt für das Thema Garage, das er seit 2002 immer wieder aufgriff, und das nun in Mönchengladbach angekommen ist.

Die massiv errichtete Garage neben dem Museumsparkplatz ist Lager für die Elektronik der dampfenden Außeninstallation Steam von Robert Morris, und sie ist Zugang zur Sammelpräsentation von Schneider im Museum.

Wer sich dort anmeldet, erhält einen Schlüssel und kann die Garage betreten. Für sich allein erwartet ihn "ein Rätsel", sagt Titz. "Eines, das er vielleicht lösen kann. Möglicherweise lässt es ihn auch in Ratlosigkeit zurück."

Kein Rätsel ist jedoch, wie das Projekt finanziert wurde. Seit Beginn des Jahres unterstützt ein privater Spender die Arbeit des Museum und machte so auch Schneiders "End" möglich. Seit Juli 2008 besteht die Hans-Fries-Stiftung in Köln. Sie wurde vom 1923 in Mönchengladbach geborenen Hans Fries mit dem ausschließlichen Ziel gegründet, das Museum Abteiberg zu fördern. Langfristig wird das Stiftungskapital einige Millionen Euro betragen.

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